Krieg in Gaza: Kairo, Paris und Amman fordern Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas

Palästinenser inspizieren die Ruinen eines Wohnhauses der Familie Abu Muammar nach einem israelischen Luftangriff in Rafah, südlicher Gazastreifen, Freitag, 29. März 2024.
Palästinenser inspizieren die Ruinen eines Wohnhauses der Familie Abu Muammar nach einem israelischen Luftangriff in Rafah, südlicher Gazastreifen, Freitag, 29. März 2024. Copyright Hatem Ali/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit Agencies
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

In Ägyptens Hauptstadt Kairo haben an diesem Ostersonntag neue Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gaza begonnen. Doch Israel hat gleichzeitig das Al-Aqsa-Krankenhaus im Gazastreifen bombardiert.

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Die Waffenstillstandsgespräche zwischen Vertretern Israels und der Hamas sind an diesem Ostersonntag in Kairo wieder aufgenommen worden. Zuvor waren die Beratungen wegen der Forderungen der Hamas u.a. nach der Freilassung aller palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung der am 7. Oktober verschleppten Geiseln abgebrochen worden.

Vor diesen Verhandlungen forderten die Vertreter Ägyptens, Frankreichs und Jordaniens in der ägyptischen Hauptstadt einen "sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand".

Israelischer Luftangriff auf Al-Aqsa-Krankenhaus

Allerdings griff Israels Armee gleichzeitig das Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir-al-Balah an.

Um das Krankenhaus herum leben Tausende Menschen in Zelten - in der Hoffnung dass Gesundheitseinrichtungen von Bomben verschont bleiben.

32.782 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der Todesopfer der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen ist auf 32 782 gestiegen, teilte das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium in einer Erklärung an diesem Ostersonntag mit. Zudem seien seit dem 7. Oktober 75 298 Menschen verletzt worden seien. In den vergangenen 24 Stunden wurden 77 Menschen getötet und 108 verwundet.

Umstrittener Plan der Bodenoffensive in Rafah

Am Samstag hatten die Außenminister Jordaniens und Frankreichs in Kairo Israel auch vor einer Bodenoperation in Rafah gewarnt und die Notwendigkeit weiterer Hilfslieferungen nach Gaza betont.

Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné sagte, die drei Länder seien "entschlossen, die Zusammenarbeit bei der Hilfe zu verstärken".

Israel besteht darauf, dass eine Bodeninvasion in der südlichen Stadt Rafah notwendig sei, um die Hamas vollständig zu besiegen. Doch nicht nur Hilfsorganisationen warnen, dass dies eine humanitäre Katastrophe nach sich ziehen würde. Auch US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete die Offensive in Rafah als "unnötig".

Neuer Hilfskonvoi verlässt Zypern

Ein Konvoi aus drei Schiffen verließ am Samstag einen Hafen in Zypern mit 400 Tonnen Lebensmitteln.

Die Wohltätigkeitsorganisation World Central Kitchen gab an, dass die Schiffe mehr als 1 Million Mahlzeiten aus Produkten wie Reis, Nudeln, Mehl, Hülsenfrüchten, Gemüsekonserven und Proteinen nach Gaza transportieren..

Es war nicht klar, wann die Schiffe den Gazastreifen erreichen würden. Die Lieferung ist die zweite in diesem Monat - nach der der spanischen Hilfsorganisation Open Arms.

Besonders Kinder von der Hungersnot in Gaza betroffen

Vertreter der Vereinten Nationen zeigten sich zuletzt entsetzt über die sich ausbreitende Hungersnot im Gazastreifen, von der besonders Kinder betroffen sind.

Experten für humanitäre Hilfe sagen, dass die Lieferungen auf dem See- und Luftweg nicht ausreichen und dass Israel weitaus mehr Hilfslieferungen auf dem Landweg zulassen muss. Das oberste UN-Gericht hat Israel zuletzt angewiesen, mehr Landübergänge zu öffnen und andere Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu ergreifen.

Proteste gegen Regierung Netanjahu gehen weiter

Am Samstagabend war es bei Protesten gegen Benjamin Netanjahu zu Ausschreitungen gekommen. Jetzt errichten die Gegner und Gegnerinnen der Regierung ein Protestcamp vor der Knesset in Jerusalem.

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