Am Sonntag feierten orthodoxe Christen Ostern. Seit Jahrhunderten folgen sie dem alten julianischen Kalender. Doch, nun wünscht sich der Patriarch Bartholomäus I. künftig ein gemeinsames Fest für alle Christen der Welt.
Überall auf der Welt feiern die orthodoxen Christen Ostern nach dem alten julianischen Kalender. In diesem Jahr viel der orthodoxe Ostersonntag auf den 5. Mai. Somit wurde in vielen Ländern fünf Tage lang fast nur gefeiert. In den westlichen Kirchen wurden Ostern bereits am 31. März zelebriert.
Wesentlich weniger Menschen in Jerusalem
In der Jerusalemer Grabeskirche fand die Osterliturgie des "Heiligen Feuers" statt. Während der Zeremonie wurde das "Heilige Feuer" aus dem Grab Jesu an die Gläubigen weitergereicht. Aufgrund des Krieges in Gaza nahmen jedoch wesentlich weniger Menschen an der Zeremonie teil. Sie beteten für den Frieden und die Menschen, die in Gaza leiden.
Patriarch Bartholomäus I. wünscht sich gemeinsame Ostern
In der türkischen Hauptstadt Istanbul fand ein Gottesdienst in der Georgskathedrale statt. Dort leitete der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I. eine Liturgie. Seit 1991 ist er das geistliche Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Christen. Sein Sitz befindet sich im Istanbuler Stadtviertel Fener. Doch: Große Teile der östlich-orthodoxen Welt unterliegen ihren eigenen Patriarchen.
Vor kurzem hat sich Bartholomäus I. bei einer Ansprache für ein gemeinsames Fest für alle Christen der Welt ausgesprochen. Er nannte es einen Skandal, dass nicht alle Christen gemeinsam die Auferstehung Christi feiern. Er äußerte die Hoffnung, dass man sich in Zukunft wieder auf ein gemeinsames Datum verständigen könne. Das kommende Jahr würde dafür eine gute Gelegenheit bieten, weil der Ostersonntag dann wieder einmal überall auf denselben Tag fällt – den 20. April.
Proteste mit Ostereiern und Kuchen
In Georgien haben sich die Menschen erneut zu einer Kundgebung gegen das sogenannte "russische Gesetzt" versammelt. Mit Ostereiern, Kuchen und EU-Flaggen protestierten sie gegen das geplante Gesetz, womit die prorussische Regierung die Meinungsfreiheit im Land einschränken will. Sie hielten eine Mahnwache vor einer Kirche gegenüber dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Tiflis ab. Ein Chor sang Osterlieder, auch die anwesenden Polizisten bekamen Essen geschenkt.
Mitternachtsmessen als Höhepunkt des Festes
In der serbischen Hauptstadt Belgrad hat der Patriarch Porfirije einen Gottesdienst im Dom des Heiligen Sava geleitet. Hunderte Menschen hörten dem Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche zu.
An Ostern findet auch ein besonderer Gottesdienst statt. Für viele Gläubige der Welt gehört die traditionelle Mitternachtsmesse zu den schönsten feierlichen Anlässen des Jahres. Feuer und Kerzen beleuchten dann die anfangs dunkle Kirche. Die Gläubigen stehen am Feuer, an dem der Priester die Osterfeier anzündet. Es findet eine Lesung statt, die Orgel spielt und die Glocken läuten.