In den letzten Tagen sind bei israelischen Angriffen auf Rafah mindestens 66 Palästinenser ums Leben gekommen. Israel meldet nun, dass die Armee die Kontrolle über den Grenzbereich zu Ägypten übernommen habe.
In den vergangenen vier Tagen sind bei israelische Angriffe mindestens 66 Palästinenser getötet worden, darunter auch mehrere Frauen und Kinder. Nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children fanden die Angriffe auf Schutzzonen in Rafah statt.
Die Angriffe erfolgten weniger als eine Woche, nachdem der Internationale Gerichtshof Israel aufgefordert hatte, seine Militäroffensive in Rafah "unverzüglich" einzustellen.
Israelische Armee verkündigt Kontrolle über Grenzgebiet zu Ägypten
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über eine strategische Zone entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, den sogenannten Philadelphi-Korridor, übernommen.
Der Sprecher der israelischen Armee, Flottillenadmiral Daniel Hagari, sagte, dass dort etwa 20 Tunnel gefunden wurden, die von der Hamas für den Waffenschmuggel in den Gazastreifen genutzt werden.
Krieg könnte noch sieben Monate fortgeführt werden
Ein israelischer Beamter sagte am Mittwoch, dass der Krieg im Gazastreifen wahrscheinlich mindestens bis zum Jahresende andauern werde. Damit wies er offenbar die Vorstellung zurück, dass die Kämpfe nach der Militäroffensive gegen die Hamas in Rafah enden könnten.
CNN berichtete, dass der nationale Sicherheitsberater Israels Tzachi Hanegbi sagte, dass das Kriegskabinett das Jahr 2024 als "Jahr des Kampfes" definiert habe.
Er sagte: "Wir befinden uns jetzt im fünften Monat des Jahres 2024, was bedeutet, dass wir weitere sieben Monate des Kampfes erwarten, um unsere Erfolge zu vertiefen und unser Ziel zu erreichen, die militärischen und staatlichen Fähigkeiten der Hamas und des Islamischen Dschihad zu zerstören."
Erneut Proteste in Tel Aviv
Mütter von israelischen Soldaten, die im Gazastreifen kämpfen, protestierten in Tel Aviv und forderten ein Ende des Krieges. Um das Blutvergießen im Krieg zu symbolisieren, bemalten sie ihre Körper mit blutroter Farbe.
Noorit Felsenthal, Mutter eines israelischen Soldaten, der derzeit in Gaza kämpft, sagte: "Die Regierung kümmert sich nicht. Sie kümmert sich nicht um das Leben der Geiseln, und sie kümmert sich nicht um das Leben der Soldaten."
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden seit Beginn der Bodenoperation in Gaza im Oktober mindestens 290 Soldaten getötet.