Das Pentagon in den USA hat bekanntgegeben, dass Russland plant, rund 10.000 nordkoreanische Soldaten "innerhalb Wochen" in seinem Krieg gegen die Ukraine einzusetzen.
Laut dem südkoreanischen Geheimdienst könnten die in Russland-stationierten nordkoreanischen Soldaten sich bereits "auf dem Weg an die Front" befinden. Das bestätigte auch das amerikanische Verteidigungsministerium, Pentagon. Dem Pentagon zufolge plant Russland, die Soldaten ihres Partners "innerhalb von Wochen" in seinem Krieg gegen die Ukraine einzusetzen, womöglich in Kursk.
Auf einer Pressekonferenz sagte der südkoreanische Abgeordnete, Lee Seong-kweun, dass zwischen den russischen und den nordkoreanischen Truppen eine Sprachbarriere bestehe. Reuters berichtete, dass das russische Militär den nordkoreanischen Soldaten etwa russische Begriffe beigebracht haben soll. Darunter Begriffe, wie "feuern" oder "abfeuern".
Nordkoreanischer Außenminister zu Besuch in Russland
Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son-hui ist staatlichen nordkoreanischen Medienberichten zufolge in Russland angekommen. Der Besuch findet "im Rahmen eines strategischen Dialogs statt, der von den Führern unserer Länder während des Gipfels im Juni 2024 vereinbart wurde", heißt es Medienberichten zufolge in einer Erklärung.
Welche Rolle werden nordkoreanische Soldaten in der Ukraine spielen?
Bislang veröffentlichte Berichte haben angedeutet, dass nordkoreanische Soldaten Russland in der russischen Grenzregion Kursk unterstützen sollten. Im August dieses Jahres hat die Ukraine eine Offensive auf die russische Region gestartet. Seitdem hat es Russland nicht geschafft, Kursk "zurückzuerobern".
Die New York Times hat sich auf anonyme amerikanische Beamte bezogen, die sagen, dass die Rolle der nordkoreanischen Soldaten zwar noch unklar sei, doch werden sie es Russland ermöglichen, mehr seiner Streitkräfte in der Ostukraine zu halten. Dort können sie sich darauf konzentrieren, vor dem Winter so viel ukrainisches Territorium wie möglich zu erobern.
Russland soll eigenen Angaben zufolge Selydowe in der Region Donezk eingenommen haben
In einem Beitrag auf Telegram hat das russische Verteidigungsministerium die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Selydowe in der Ostukraine verkündet.
Selydowe ist ein wichtiger Stützpunkt, um Russlands Vormarsch auf Pokrowsk zu verhindern. Die ukrainischen Behörden haben sich bisher nicht zu den russischen Kontrollansprüchen geäußert.
Der interaktiven Onlinekarte der Militäroperationen der russischen und ukrainischen Streitkräfte, Deep State, zufolge, ist Selydowe nun unter russischer Besatzung.
Keine neuen Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer Waffen, wenn Nordkorea in den Krieg eintritt
Reuters zufolge sollen der Ukraine keine neuen Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer Waffen auferlegt werden, wenn nordkoreanische Truppen Russland bei seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen sollten.
"Ein Teil dieser Soldaten ist bereits näher an die Ukraine herangerückt. Wir sind zunehmend besorgt, dass Russland beabsichtigt, diese Soldaten im Kampf oder zur Unterstützung von Kampfhandlungen gegen ukrainische Streitkräfte in der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine einzusetzen", sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.
Verstärkter Austausch zwischen Südkorea und der Ukraine
In einem Beitrag auf Telegram verkündete Selenskyj, dass er ein Telefonat mit seinem südkoreanischen Amtskollegen über den Einsatz der nordkoreanischen Soldaten geführt hat.
Selenskyj und der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol vereinbarten die Verstärkung des Austausches nachrichtendienstlicher Erkenntnisse und Fachwissen "auf allen Ebenen" zwischen den beiden Ländern. Ziel soll eine Reaktionsstrategie und die Entwicklung einer Liste von Gegenmaßnahmen sein, so der ukrainische Präsident.
Laut dem ukrainischen Präsidenten wurden neue Daten über rund 3.000 nordkoreanische Soldaten übermittelt, die in Ausbildungseinrichtungen in unmittelbarer Nähe der Kämpfe verlegt wurden. Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge wird diese Zahl voraussichtlich auf 12.000 Soldaten ansteigen.
Selenskyjs Telegram Beitrag zufolge hat er Südkorea eingeladen, sich der G7-Erklärung anzuschließen, die letztes Jahr in Vilnius abgegeben wurde und auf deren Grundlage Dutzende Ländern ein bilaterales Sicherheitsabkommen mit der Ukraine unterzeichneten.