Israel hatte die Freilassung der Gefangenen bis zur Beendigung der "demütigenden Zeremonien" der Hamas hinausgezögert.
Israel hat 620 palästinensische Gefangene freigelassen, zur selben Zeit übergab die Hamas die Leichen von vier Geiseln an das Rote Kreuz.
Von israelischer Seite teilte man mit, dass die Särge mit Hilfe ägyptischer Vermittler an einem Grenzübergang übergeben wurden und bestätigte, dass ein Identifizierungsverfahren eingeleitet wurde.
Etwa zur gleichen Zeit verließ ein Konvoi des Roten Kreuzes mit Dutzenden von freigelassenen palästinensischen Gefangenen das israelische Ofer-Gefängnis in Richtung der Stadt Beitunia im Westjordanland, wo sich eine Menge jubelnder Familien, Freunde und Unterstützer versammelt hatte.
Auch in Khan Younis in Gazastreifen versammelte sich eine große Menschenmenge, um Hunderte von freigelassenen palästinensischen Häftlingen zu begrüßen.
Der Austausch geht wenige Tage vor dem Ende der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens, das am 19. Januar in Kraft getreten ist, über die Bühne.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte die Freilassung der Palästinenser aufgeschoben, bis die "Freilassung der nächsten Geiseln sichergestellt ist, und zwar ohne die demütigenden Zeremonien". Die Hamas hatte die Zukunft des Waffenstillstands zuletzt weiter in Frage gestellt. Zuvor hatte sie Israel vorgeworfen, sich nicht an seinen Teil des Abkommens zu halten und nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen.
Im Westjordanland bombardiert Israel seit Beginn des Waffenstillstands wieder verstärkt und ist in die Flüchtlingslager von Dschenin, Tulkarem und Nur Schams eingedrungen. Unter dem Vorwand, militante Strukturen zu treffen, wurden die Häuser Zehntausender Palästinenser bombardiert und geräumt.