Zahlreiche Menschen versammelten sich zu einer Pro-Ukraine-Kundgebung in der Nähe des Kapitols in Washington, als Präsident Trump die erste Rede zur Lage der Nation in seiner zweiten Amtszeit hielt.
Bei einer Demonstration von Unterstützern und Unterstützerinnen der Ukraine in Washington zeigten sich viele bestürzt über Trumps Äußerungen und die Entscheidung, die US-Militärhilfe auszusetzen.
Während seiner Rede verlas Trump einen "Brief" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in dem er erklärte, dass "die Ukraine bereit ist, so bald wie möglich an den Verhandlungstisch zu kommen, um einem dauerhaften Frieden näherzukommen".
Versöhnt sich Trump jetzt wieder mit Selenskyj?
Der Brief entsprach dem Wortlaut eines Tweets des ukrainischen Staatschefs.
Nach dem desaströsen Treffen im Weißen Haus in der vergangenen Woche sagte Trump, Selenskyj habe ihm mitgeteilt, dass die Ukraine bereit sei, so bald wie möglich ein Friedensabkommen mit Russland auszuhandeln und das Mineralienabkommen mit den USA akzeptiere.
Obwohl Trump den Erhalt des Briefes "zu schätzen" wisse, sagte er nicht, ob sich dies auf seine Politik gegenüber der Ukraine auswirken würde.
J.D. Vance als Widersacher der EU
US-Vizepräsident J.D. Vance, der eine wichtige Rolle beim Zerwürfnis zwischen dem Präsidenten und Selenskyj am Freitag gespielt hatte, hatte sich kurz zuvor skeptisch über eine mögliche internationale Sicherheitstruppe für die Nachkriegs-Ukraine geäußert, die von Großbritannien und Frankreich vorgeschlagen wurde.
Führende Staats- und Regierungschefs in Europa betonen, dass sie die Ukraine weiterhin unterstützen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sagte am Dienstag, dass "Europa bereit ist, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen, sowohl um auf die kurzfristige Dringlichkeit zu reagieren und die Ukraine zu unterstützen, als auch um der langfristigen Notwendigkeit zu begegnen, mehr Verantwortung für unsere eigene europäische Sicherheit zu übernehmen".
Von der Leyen kündigte einen Verteidigungsfonds an, der sich auf 800 Milliarden Euro belaufen soll. Am Donnerstag hält die EU eine Dringlichkeitssitzung ab, um die Einzelheiten zu besprechen.
Am Dienstag sagte Vance, das Mineralienabkommen sei eine praktischere Abschreckung gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin als eine Friedenstruppe für die Nachkriegs-Ukraine, die "irgendein beliebiges Land" einschließt.
Die Trump-Administration hat argumentiert, dass die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der Ukraine durch ein Abkommen, das den USA Zugang zu wertvollen Mineralienvorkommen in der Ukraine verschafft, Russland davon abhalten wird, in Zukunft feindliche Maßnahmen gegen die Ukraine zu ergreifen.