In Istanbul haben die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine begonnen. Trotz der Aussicht auf die ersten direkten Verhandlungen zwischen Vertretern der beiden Länder seit drei Jahren sind die Hoffnungen auf einen Durchbruch gering.
In Istanbul haben die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland begonnen. Auch Vertreter der USA und der Türkei nehmen teil. Zum ersten Mal seit drei Jahren könnte es dabei zu direkten Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Repräsentanten kommen.
Am Rande des NATO-Außenministertreffens in Antalya erklärte US-Außenminister Marco Rubio, dass Washington keine großen Erwartungen an den Ausgang des Treffens am Freitag habe.
Rubio: Durchbruch nur zwischen Putin und Trump möglich
"Offen gesagt, denke ich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt mehr als klar ist, dass wir nur zwischen Präsident Trump und Präsident Putin einen Durchbruch erzielen können", so Rubio.
Am Freitagmorgen hat sich der US-Außenminister bereits mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha getroffen. Auch Treffen zwischen russischen und US-amerikanischen Vertretern werden am Freitag erwartet. An diesen Gesprächen werde Rubio jedoch nach eigener Aussage nicht teilnehmen.
Danach sollen Vertreter der Türkei und der USA zunächst mit der ukrainischen Delegation sprechen, bevor im Anschluss ein Gespräch zwischen den türkischen, ukrainischen und russischen Gesandten folgen könnte.
Die Delegationen werden vom türkischen Außenminister Hakan Fidan, dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow und dem russischen Präsidentenberater Wladimir Medinski geleitet.
Das ukrainische Team will "zumindest die ersten Schritte zur Deeskalation, die ersten Schritte zur Beendigung des Krieges, nämlich einen Waffenstillstand, versuchen", wie Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in Ankara erklärte.
Es wird bezweifelt, dass die russische Delegation das Mandat dazu hat. Wladimir Medinski gab jedoch auf einer kurzen Pressekonferenz am Donnerstag in Istanbul an, dass sein Team die Befugnis habe, "Entscheidungen zu treffen".
Ukraine drängt auf Waffenstillstand
Die Ukraine und ihre internationalen Partner, darunter die USA, drängen den Kreml, einem bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand als ersten Schritt zu einem umfassenderen Friedensabkommen zuzustimmen. Russland lehnt die geplante Feuerpause bisher ab.
Die ukrainische Regierung hat wiederholt erklärt, sie wolle einen möglichen Waffenstillstand besprechen. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes Andrij Jermak sagte am Freitag, dass dies für Kyjiw weiterhin "oberste Priorität" habe.
Jermak fügte hinzu, dass ein direktes Treffen zwischen Selenskyj und Putin, "der aus irgendeinem Grund nicht in die Türkei gekommen ist", ein wichtiges Thema bei den Gesprächen in Istanbul sei.
Russland stellte das Treffen als Fortsetzung der Gespräche von 2022 dar und betonte die Notwendigkeit, die seiner Ansicht nach "grundlegenden Ursachen" des Krieges anzugehen. Damit spielt Russland auf seine Forderungen nach einem Ende der NATO- und EU-Beitrittsbestrebungen der Ukraine, die Aussetzung jeglicher Militärhilfe für Kyjiw sowie die Entmilitarisierung des Landes an.