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Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha: 100.000 Menschen auf der Flucht

Kambodschaner sitzen auf einem Traktor, als sie im Wat Tham Kambar in der Provinz Oddar Meanchey, Kambodscha, Zuflucht suchen, Freitag, 25. Juli 2025.
Kambodschaner sitzen auf einem Traktor, als sie im Wat Tham Kambar in der Provinz Oddar Meanchey, Kambodscha, Zuflucht suchen, Freitag, 25. Juli 2025. Copyright  AP Photo/Heng Sinith
Copyright AP Photo/Heng Sinith
Von Evelyn Ann-Marie Dom mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Tote Zivilisten, mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht: der Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha droht zu eskalieren.

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Etwa 100.000 Menschen sind im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha auf der Flucht vor den Kämpfen. Das berichten lokale Medien.

Wie das Gesundheitsministerium in Bangkok mitteilte, flohen über 58.000 Menschen aus vier betroffenen thailändischen Grenzprovinzen und suchten Zuflucht in Notunterkünften. In Kambodscha wurden nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 4.000 Menschen aus grenznahen Gebieten evakuiert.

Die Armeen der beider Länder beschossen sich mit Handfeuerwaffen, Artillerie und Raketen. Nach Angaben aus Thailand wurden ein Soldat und 13 Zivilisten getötet und mindestens 14 Soldaten und 32 Zivilisten verletzt. Kambodscha meldete am Freitag das erste Todesopfer im jüngsten Konflikt.

Luftangriffe Thailands gegen Kambodscha

Thailands Armee hat auch Luftangriffe auf Kambodscha geflogen, an denen Berichten zufolge einer seiner sechs in den USA hergestellten F-16-Kampfjets beteiligt war.

Die Spannungen zwischen den beiden Ländern sind nicht neu, denn der Grenzstreit begann vor mehr als einem Jahrhundert nach dem Ende der französischen Besetzung Kambodschas.

Auslöser der Kämpfe war die Explosion einer Landmine, bei der am Mittwoch fünf thailändische Soldaten verletzt wurden. Einer der Verletzten verlor ein Bein.

Thailand hatte Kambodscha beschuldigt, neue Minen entlang von Wegen verlegt zu haben, die im gegenseitigen Einvernehmen eigentlich als sicher galten. Kambodscha wies die Vorwürfe zurück und behauptete, die Minen seien Überbleibsel alter Kriege und Unruhen.

Sowohl die thailändische Armee als auch das kambodschanische Verteidigungsministerium beschuldigten sich gegenseitig, Drohnen eingesetzt zu haben, bevor sie auf die Stellungen der jeweils anderen Seite vorrückten und das Feuer eröffneten. Der Konflikt eskalierte dann durch den Einsatz schwerer Waffen, einschließlich Artillerie.

Geflüchtete Menschen in einer Notunterkunft in der Provinz Surin in Thailand am 25. Juli 2025
Geflüchtete Menschen in einer Notunterkunft in der Provinz Surin in Thailand am 25. Juli 2025 AP Photo/Sakchai Lalit

"Akt der Selbstverteidigung"

Thailand entsandte F16-Kampfjets und startete Luftangriffe als Vergeltung für den Einsatz von Raketen durch Kambodscha, was der Sprecher des thailändischen Außenministeriums, Nikorndej Balankura, als "Akt der Selbstverteidigung" bezeichnete.

Balankura betonte, dass die Regierung bereit sei, ihre Selbstverteidigungsmaßnahmen zu intensivieren, "wenn Kambodscha seine bewaffnete Aggression und Verletzungen der Souveränität Thailands fortsetzt".

Der Sprecher des kambodschanischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Maly Socheata, erklärte, sein Land habe seine Streitkräfte eingesetzt, weil es "keine andere Wahl habe, als sein Territorium gegen thailändische Bedrohungen zu verteidigen" und betonte, die "Angriffe konzentrierten sich auf die militärischen Einrichtungen, nicht auf andere Orte".

Dringlichkeitssitzung der UNO

Der UN-Sicherheitsrat berief in New York eine Dringlichkeitssitzung ein, nachdem der kambodschanische Premierminister Hun Manet den Rat darum gebeten hatte, um "Thailands Aggression zu stoppen".

Thailand lehnte jedoch Vermittlungsbemühungen von Drittländern ab und forderte Kambodscha stattdessen zu bilateralen Gesprächen auf.

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