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Netanjahu kritisiert Europa und lobt Merz

Netanjahu im Gespräch mit Euronews
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Der israelische Premier lobte Merz und stimmte ihm zu, dass Israel "an vorderster Front" stehe, während Europa bedroht werde.

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Im exklusiven Gespräch mit Euronews lobte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Merz verteidigte im Juni die israelischen Angriffe im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm und erklärte, Israel erledige dabei "die Drecksarbeit für uns alle".

"Ich denke, es ist wichtig, dass die Europäer die Worte von Merz in einem größeren Zusammenhang verstehen", so Netanjahu.

"Wir kämpfen gegen Barbaren, die unsere freien Gesellschaften zerstören wollen. Sie wollen euch vernichten", sagte Netanjahu weiter und betonte, Israel stehe "an vorderster Front, während wir von Menschen in Europa angegriffen werden, die wir beschützen". Diese Haltung zeige, so der Premier, eine gewisse Ironie: "Das ist schon erstaunlich."

Netanjahu im Gespräch mit Euronews
Netanjahu im Gespräch mit Euronews Euronews

Die Wortwahl des Kanzlers sorgte damals parteiübergreifend für Kritik. Aus den Reihen der SPD mahnte der außenpolitische Sprecher Adis Ahmetovic zur Zurückhaltung. "Die Tonalität des Bundeskanzlers ist an dieser Stelle wenig zielführend gewesen", sagte Ahmetovic.

Auch aus der Opposition kommt Widerspruch: Linken-Fraktionschef Sören Pellmann sprach von einem "Skandal" und beschuldigte Merz, dass Völkerrecht über Bord zu werfen und der "verheerenden Logik eines Rechts des Stärkeren" zu folgen.

Netanjahu bekräftigte Israels Vorgehen gegen den Iran und erklärte, dass die iranischen Raketen auch eine Gefahr für Europa darstellten. "Sie bauren Interkontinentalraketen, die Atomsprengköpfe nach Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien tragen konnten", so der israelische Ministerpräsident.

Er stimmte Merz' "Drecksarbeit"-Aussage zu und sagte, dass Israel die Arbeit "für uns alle erledigt" habe.

Israel konnte Irans Atomprogramm mit den Juni-Angriffen offenbar jedoch nur erheblich, aber nicht vollständig zerstören, heißt es einer Recherche der französischen Zeitung Le Monde zufolge. Demnach legten israelische Geheimdienste der französischen Regierung im September eine eigene Einschätzung vor - und widersprachen damit der Darstellung des Weißen Hauses, wonach das iranische Nuklearprogramm vollständig zerstört worden sei.

Rauch steigt nach einer Explosion in Teheran, Iran,13. Juni 2025, auf
Rauch steigt nach einer Explosion in Teheran, Iran,13. Juni 2025, auf Vahid Salemi/Copyright 2023 The AP. All rights reserved

Nach Angaben der Israelis seien zwar die meisten Zentrifugenfabriken und Urananreicherungsanlagen – insbesondere in Fordow und Natanz – zerstört worden, Iran verfüge jedoch weiterhin über Material, technisches Wissen und ausreichend Ausrüstung, um das Atomprogramm in absehbarer Zeit wieder hochzufahren.

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