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"Garantie für Krieg" - Hamas fordert Freilassung von hochrangigen Mitgliedern

DATEI - Mitglieder der al-Qassam-Brigaden der Hamas nehmen an einer Parade teil, um ein Waffenstillstandsabkommen zwischen der Hamas und Israel in Deir al-Balah zu feiern, 19. Januar 2025
DATEI - Mitglieder der al-Qassam-Brigaden der Hamas nehmen an einer Parade teil, um ein Waffenstillstandsabkommen zwischen der Hamas und Israel in Deir al-Balah zu feiern, 19. Januar 2025 Copyright  AP Photo
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Von Sasha Vakulina
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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In Ägypten laufen die Gespräche zwischen der Hamas und Israel über eine mögliche Beendigung des Gazakrieges weiter. Die Hamas hat nun die Freilassung mehrerer inhaftierter hochrangiger Mitglieder gefordert. Euronews liegen exklusive Informationen vor.

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Im Rahmen der Gespräche über eine mögliche Beendigung des Gazakrieges hat die Hamas die Freilassung mehrerer hochrangiger inhaftierter Hamas-Mitglieder gefordert, darunter führende Kommandeure der Organisation. Das berichteten israelische Sicherheitsquellen gegenüber Euronews.

Für Israel stelle die Freilassung dieser Personen eine "rote Linie" dar. Würde die Hamas auf diese Forderung bestehen wäre dies "eine Garantie für Krieg und kein Abkommen".

Euronews liegt die Liste mit den Personen vor, dessen Freilassung die Hamas fordert. Darunter befinden sich vier prominente Namen: Marwan Barghouti, Ahmad Sa'adat, Hassan Salameh und Abbas al-Sayed.

Barghouti ist ein hochrangiges Mitglied der Fatah, einer Partei in den Palästinensischen Autonomiegebieten, sie ist die stärkste Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). 2002 wurde Barghouti von Israel verhaftet und wegen Mordes im Zusammenhang mit Anschlägen der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung, zu fünfmal lebenslänglich verurteilt.

Sa'adat ist ehemaliger Generalsekretär der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) und wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt. 2001 hatte er die Ermordung des israelischen Tourismusministers Rehavam Ze'evi organisiert.

Hassan Salameh ist ein ranghoher Hamas-Befehlshaber, der zu 46 Jahren lebenslänglich verurteilt wurde. Er ist verantwortlich für Busbombenanschläge in Jerusalem und Tel Aviv in den 1990er-Jahren, bei denen Dutzende von Israelis getötet wurden.

Abbas al-Sayed ist ein weiterer Hamas-Führer aus Tulkarem. Er wurde zu 35 aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen verurteilt, da er den Bombenanschlag auf das Park Hotel in Netanya im Jahr 2002 geplant hatte, bei dem 39 Israelis getötet und 140 weitere verletzt wurden

Warum will die Hamas ihre Freilassung?

Die Hamas hat während der vergangenen Verhandlungen mit Israel wiederholt die Freilassung dieser vier Kommandeure gefordert. Jedes Mal wurden diese Forderungen abgelehnt.

Jeder der Gefangenen hat für die Hamas eine besondere Bedeutung. Euronews hat jedoch von zuverlässigen Quellen erfahren, dass die wichtigste Person auf der Liste Marwan Barghouti ist.

Er wird von der Hamas als wertvoller Verbündeter im Kampf gegen Israel angesehen. Man glaubt, seine Freilassung sei wichtig für ihren langfristigen Einfluss in der palästinensischen Politik. Gleichzeitig ist einer der wichtigsten Punkte des Friedensabkommens die Entmachtung der Hamas.

Indirekte Gespräche in Ägypten

Während die Verhandlungen in Ägypten noch andauern, wollte sich die israelische Regierung gegenüber Euronews zu den Forderungen der Hamas nicht offiziell äußern.

Zuvor erklärten die Regierung gegenüber Euronews, Israel sei trotz der Bedenken, dass die Hamas versuchen könnte, den Prozess zu manipulieren, "vorsichtig optimistisch".

"Unsere Position ist klar: Die sofortige Freilassung aller 48 Geiseln, wie in Präsident Trumps Plan vereinbart, ist nicht verhandelbar", sagten Regierungsvertreter.

Die Hamas hat sich bereit erklärt, alle verbleibenden israelischen Geiseln freizulassen. Sie fordert allerdings weitere Gespräche über mehrere zentrale Punkte des US-Friedensplans.

Der Chefunterhändler, Chalil al-Hajjaa, sagte, die Hamas benötige "echte Garantien" für einen dauerhaften Waffenstillstand. Dies sei Voraussetzung für die Freilassung der verbleibenden 48 Geiseln, von denen 20 noch am Leben sein sollen.

Der vom Weißen Haus vorgelegte Plan enthält drei vorgeschlagene Phasen des israelischen Truppenabzugs. In der ersten Phase blieben etwa 55 % des Gazastreifens unter israelischer Kontrolle, in der zweiten Phase 40 % und in der letzten 15 %.

Der Plan stimmt nicht mit den militärischen Karten Israels über die militarisierten Gebiete überein, und vor allem gibt sie keinen klaren Zeitplan für den künftigen Abzug vor.

Euronews konnte sich bei zuverlässigen Quellen vergewissern, dass die Hamas sich mehr auf das Ausmaß des israelischen Rückzugs und den Zeitplan dafür konzentriert.

Höchstwahrscheinlich wäre sie bereit, bei ihren Forderungen nach der Freilassung der Gefangenen Kompromisse einzugehen, wie es in den vergangenen Verhandlungen der Fall war.

Berichten zufolge ist die Hamas jedoch auch besorgt über die Zukunft der verbleibenden Mitglieder und ihrer Verbündeten.

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