"No Kings": 7 Millionen Menschen haben in großen und kleinen Städten in USA gegen Trump protestiert. Ein Symbol des Widerstands ist der Frosch.
Mindestens 7 Millionen Menschen haben am Samstag in den USA an den "No Kings"-Demonstrationen teilgenommen. Unter dem Motto "No kings" protestierten sie gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump.
Die Menschen trugen Schilder mit Slogans wie "Nichts ist patriotischer als Protest" oder "Resist Fascism". Etwa 100.00 waren auf dem Times Square in New York City versammelt, andere kamen in Parks in Boston, Atlanta, Chicago und anderen Metropolen zusammen.
2.700 Protest-Veranstaltungen
Die Demonstrierenden marschierten durch Washington und die Innenstadt von Los Angeles und hielten Mahnwachen in mehreren republikanisch geführten Bundesstaaten ab. Es gab eine Kundgebung vor einem Gerichtsgebäude in Billings in Montana als eine von laut Organisatoren 2.700 Protest-Veranstaltungen.
Viele demonstrierten vor Gebäuden, die den Namen Trump tragen, wie in New York und Chicago, wo der US-Präsident - unter seiner Trump-Organisation - mehrere Luxus- Immobilien in der Innenstadt besitzt.
Trumps Republikanische Partei verurteilte die Demonstrationen als "Hate America"-Kundgebungen. Vielerorts ähnelten die Proteste allerdings eher Straßenfesten.
Es gab Marschkapellen, riesige Transparente mit der Präambel der US-Verfassung, die die Menschen unterschreiben konnten. Demonstranten trugen aufblasbare Kostüme.
Der Frosch als Zeichen des Widerstands gegen Trump
In Portland in Oregon sind Frösche zu einem Zeichen des Widerstands geworden.
Die Bewegung SAVE THE FROGS schreibt auf ihrer Internetseite: 'SAVE THE FROGS! Freiwillige organisierten 2009 die weltweit erste Protestaktion zugunsten der Amphibienpopulationen. Während der Demokratieproteste in Hongkong im Jahr 2019 wurde Pepe The Frog als Symbol des friedlichen Widerstands übernommen und von den Demonstranten als Symbol für Solidarität und Freiheit neu interpretiert. Heute setzt der Portland Frog diese Tradition fort und erinnert uns daran, dass Amphibien Menschen um gemeinsame Werte wie Frieden, Demokratie und Umweltschutz vereinen können."
Proteste während des Shutdown
Es war die dritte Massenmobilisierung seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. Sie fand während des sogenannten SHUTDOWN statt. Viele Behörden sind wegen des Streits unter den Abgeordneten um den Haushalt geschlossen.
"Ich habe für die Freiheit und gegen diese Art von Extremismus im Ausland gekämpft", sagte Shawn Howard, ein ehemaliger Marinesoldat aus dem Irakkrieg, der auch 20 Jahre lang bei der CIA in einer Abteilung gegen Extremismus gearbeitet hat.
"Und jetzt sehe ich einen Moment in Amerika, wo wir überall Extremisten haben, die uns meiner Meinung nach in eine Art Bürgerkrieg treiben".
Trump verbrachte unterdessen das Wochenende in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida.
"Sie bezeichnen mich als einen König. Ich bin kein König", sagte der Präsident in einem Interview auf Fox News, das am Freitag früh ausgestrahlt wurde.
In den sozialen Medien postete US-Vizepräsident J.D. Vance ein Foto von Trump mit Krone auf dem Kopf.
Später stellte die US-Regierung Trump und Vance als Könige dar.
Die Demonstranten - hauptsächlich Demokraten - sagen, dass sie weiterhin auf die Straße gehen werden, um sicherzustellen, dass die Demokratie in ihrem Land nicht verloren geht und um die Verfassung zu schützen.
Sie kritisierten Trump dafür, dass er versucht, die US-Staatsbürgerschaft zu widerrufen, ein Recht, das durch den 14. Zusatzartikel geschützt ist und über das der Oberste Gerichtshof noch nicht entschieden hat.
Sie kritisierten auch das Vorgehen seiner Regierung gegen illegale Einwanderer und die massenhaften Razzien in mehrheitlich von Demokraten bewohnten Städten wie Los Angeles und Chicago. Dadurch wurden Familien auseinandergerissen, viele Menschen inhaftiert und abgeschoben wurden, manchmal ohne Gerichtsverfahren oder ordentliche Prozesse.
Die Demonstranten forderten auch ein Ende von Trumps Einsatz von Truppen der Nationalgarde in US-Städten.
US-Amerikaner protestieren im Ausland
Auch in europäischen Großstädten fanden mehrere Proteste statt. Die Kundgebungen wurden von im Ausland lebenden US-Bürgern organisiert und besucht, die sich zunehmend Sorgen machen, dass die Trump-Regierung dem Ansehen ihres Landes in der Welt schadet.
Hunderte versammelten sich in Madrid und hielten Plakate mit der Aufschrift "Kein Mensch steht über dem Gesetz" und "Keine Tyrannen, verteidigt die Demokratie!"
"Die Trump-Regierung respektiert nicht die Institutionen, die alle früheren Präsident immer respektiert haben. Die Republikanische Partei lässt das zu. Der Oberste Gerichtshof scheint in allen Fragen zu seinen Gunsten zu entscheiden, und wir sind sehr besorgt über all das", sagte William Kotes, ein 66-jähriger Berater.
"Es gibt eine andere Agenda, und ich denke, es muss etwas getan werden, um wachsam zu bleiben, aktiv zu bleiben und sich gegen das, was passiert, auszusprechen", sagte Miss Dawn, eine internationale Staatsbedienstete.
Viele protestierten auch gegen die widersprüchlichen Botschaften des US-Präsidenten in Bezug auf seine Unterstützung für die Ukraine, nachdem der ukrainische Staatschef Wolodymyr SelenskyJ am Freitag das Weiße Haus besucht hatte.
Selenskyj, der versiucht hatte, Trump davon zu überzeugen, ihm Tomahawk-Langstreckenraketen zu verkaufen, reiste ohne die gewünschten Waffen ab.
Einige Demonstranten kritisierten auch Trumps unerschütterliche Unterstützung für Israel und beschuldigten die amtierende Regierung der Komplizenschaft bei dem, was sie als Völkermord im Gazastreifen bezeichneten.