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Gefährlicher Blumenstrauß im Auto? Iranische Hacker bedrohen Israels Atomforscher wegen Krieg in Gaza

Ein Bild eines von iranischen Hackern durchgeführten Hacks, aufgenommen in London am Donnerstag, den 8. Juni 2017.
Ein Bild eines von iranischen Hackern durchgeführten Hacks, aufgenommen in London am Donnerstag, den 8. Juni 2017. Copyright  Raphael Satter/AP
Copyright Raphael Satter/AP
Von يورونيوز
Zuerst veröffentlicht am
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Die Hacker-Gruppe Handala, die offenbar von Iran finanziert wird, hat in den vergangenen Monaten immer wieder Angriffe in Israel durchgeführt. Zuletzt hinterließ die Gruppe einen Blumenstrauß im Auto eines Atomwissenschaftlers - mit einer Droh-Botschaft.

Mehrere Medien - darunter der israelische Sender Channel 14 - berichten von Angriffen pro-palästinensicher Hacker auf Elitesoldaten und Nuklearwissenschaftler in Israel. Die sogenannte Gruppe "Handala" wird Berichten zufolge von Iran finanziert und hatte schon im vergangenen Januar SMS mit Drohungen an Schulen sowie an Menschen in Israel verschickt, um wegen des Kriegs in Gaza die Moral zu untergraben.

Bei der jüngsten Attacke, die nicht nur virtuell für Angst sorgen sollte, hinterließen die Hacker einen Blumenstrauß im Auto eines israelischen Atomforschers - und veröffentlichten am folgenden Tag eine Botschaft. In der Nachricht wurde auch der Name des Wissenschaftlers genannt.

Die von verschiedenen Medien und in den sozialen Medien publizierte Botschaft lautet: "Gestern haben Sie unseren Blumenstrauß erhalten. Auf den ersten Blick ein harmloser Gegenstand. Aber Sie haben sein Gewicht bemerkt, nicht wahr? Sie haben die Präsenz dahinter gespürt, die Hände, die ihn trugen, die Schritte, die verstummten, kurz bevor Sie die Tür öffneten.

Sagen Sie uns, Dr. (...) wie geht es Ihrem Auto? Haben Sie das leise Klicken gehört, als Sie den Türgriff berührt haben? Fühlte es sich ... ungewohnt an? Wir gehen auf Ihren Straßen. (...)"

Ob das Auto des Forschers manipuliert wurde, ist nicht klar. In israelischen Medien spekulieren Experten, viele meinen, es handele sich eher um einen Einschüchterungsversuch und um psychologische Kriegsführung.

Warnung an Netanjahu

Die Hacker verbreiten in ihrer Nachricht auch eine Warnung an die Adresse von Benjamin Netanjahu:

"Sagen Sie Ihrem Premierminister Folgendes: Er sollte sich weniger darum kümmern, die Menschen zu kontrollieren, und mehr darum, sie zu ernähren. Der Hunger, der unter seinen Füßen wächst, wird von Stunde zu Stunde lauter."

In den sozialen Medien kursieren auch Videos, die das Paket zeigen, das angeblich im Auto des Atomwissenschaftlers platziert wurde.

Israelische Medien berichten auch, dass die Gruppe damit droht, Namen und Telefonnummern der Einheit 8200, Israels Eliteeinheit für Internetaufklärungpublik zu machen.

10.000 Dollar Belohnung ausgesetzt

Die Gruppe Handalahatte bereits zuvor die Namen, Fotos und persönlichen Daten von zehn hochrangigen Ingenieuren und Angestellten der israelischen Verteidigungsindustrie veröffentlicht und eine Belohnung von 10.000 Dollar für Informationen über ihren Aufenthaltsort ausgesetzt.

Die Hacker veröffentlichten die vollständigen Namen, Telefonnummern, Wohnorte, Berufsbezeichnungen, E-Mail-Adressen, Lebensläufe und andere persönliche Informationen zu den Experten.

In einer Message zu der Namensliste hieß es: "Wir entlarven diejenigen, die dachten, ihre Verbrechen könnten im Dunkeln bleiben". Alle Mitarbeiter würden "gesucht" und es werde eine Belohnung für "glaubwürdige Informationen, die zu ihrer Verhaftung führen", gezahlt. Gefragt wurde nach ihrem genauen Aufenthaltsort und ihren aktuellen Aktivitäten. Jede Meldung werde "absolut vertraulich" behandelt.

Zuvor hatte Handala eine Reihe groß angelegter Angriffe auf die beiden wichtigen israelischen Internet-Provider099 Israel und Primo verübt.

Im Juni richteten sich die Hackerangriffe gegen Websites, die zum israelischen Energiesystem gehören, darunter die Plattformen der Ölkonzerne Delkol und Delek. Dabei erbeuteten die Handala-Hacker fast zwei Terabyte verschlüsselter Daten.

Auch der US-argentinische Konzern Aerodreams wurde gehackt. Es entwickelt u.a. unbemannte Luftfahrzeuge für militärische und nichtmilitärische Zwecke.

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