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Nordkorea verstärkt Atomkurs mit neuen Marschflugkörper-Tests

Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Test eines strategischen Langstrecken-Marschflugkörpers im Gelben Meer, 28. Dezember 2025
Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Test eines strategischen Langstrecken-Marschflugkörpers im Gelben Meer, 28. Dezember 2025 Copyright  AP Photo
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Von Gavin Blackburn
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Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, Kim Jong-un habe sich „sehr zufrieden“ über die am Sonntag vor der Westküste des Landes durchgeführten Starts gezeigt.

Nordkorea teilte am Montag mit, strategische Marschflugkörper mit großer Reichweite ins Meer abgefeuert zu haben. Ziel der Tests sei es gewesen, die nukleare Abschreckungsfähigkeit des Landes zu überprüfen. Die Raketentests erfolgten nur wenige Tage, nachdem Pjöngjang erstmals sichtbare Fortschritte beim Bau seines ersten atomgetriebenen U-Boots präsentiert hatte.

Die Abschüsse vom Sonntag gelten als jüngste Machtdemonstration vor dem geplanten Kongress der regierenden Arbeiterpartei, der Anfang kommenden Jahres stattfinden soll. Es ist der erste Parteikongress seit fünf Jahren.

Internationale Beobachter richten ihren Blick vor allem darauf, ob Machthaber Kim Jong-un dort neue außenpolitische Prioritäten setzen wird – insbesondere im Verhältnis zu den USA – und ob er auf Washingtons Forderungen nach einer Wiederaufnahme der seit Langem eingefrorenen Denuklearisierungsgespräche reagiert.

Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, Kim habe sich „sehr zufrieden“ über die Tests gezeigt, die vor der Westküste des Landes durchgeführt wurden. Er erklärte, die Überprüfung der Zuverlässigkeit der nuklearen Abschreckung und die Demonstration militärischer Stärke seien eine „verantwortungsvolle Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung und Kriegsabschreckung“ angesichts äußerer Bedrohungen.

Kim Jong-un inspiziert die Raketen- und Granatenproduktion in einer Fabrik an einem ungenannten Ort in Nordkorea, 26. Dezember 2025
Kim Jong-un inspiziert die Raketen- und Granatenproduktion in einer Fabrik an einem ungenannten Ort in Nordkorea, 26. Dezember 2025 AP Photo

Südkoreas Generalstabschef bestätigte unterdessen, dass mehrere Marschflugkörper am Sonntagmorgen aus der Region um die nordkoreanische Hauptstadt gestartet worden seien. Südkorea erklärte, man sei gemeinsam mit dem Verbündeten USA bereit, möglichen Provokationen aus dem Norden entschieden zu begegnen.

Während Resolutionen des UN-Sicherheitsrats Nordkorea den Start ballistischer Raketen verbieten, sind Tests mit Marschflugkörpern nicht ausdrücklich untersagt. Dennoch gelten sie als ernsthafte Bedrohung für die USA und Südkorea, da sie äußerst manövrierfähig sind und in geringer Höhe fliegen, um der Radarerfassung zu entgehen. Analysten gehen davon aus, dass Nordkorea solche Waffen im Konfliktfall einsetzen würde, um US-Kriegsschiffe und Flugzeugträger anzugreifen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Nordkorea vor seiner Ostküste neue Flugabwehrraketen getestet und Bilder veröffentlicht, die den nahezu fertiggestellten Rumpf eines in Entwicklung befindlichen atomgetriebenen U-Boots zeigen. Pjöngjang deutete an, dieses künftig mit Atomraketen ausrüsten zu wollen.

Menschen gehen auf der Straße im zentralen Bezirk von Pjöngjang spazieren, 25. Dezember 2025
Menschen gehen auf der Straße im zentralen Bezirk von Pjöngjang spazieren, 25. Dezember, 2025 AP Photo

Ein nuklear angetriebenes U-Boot gehört zu einer Reihe hochentwickelter Waffensysteme, deren Einführung Kim angekündigt hat, um nach eigener Darstellung den von den USA ausgehenden Sicherheitsbedrohungen zu begegnen.

Experten vermuten, dass Nordkoreas jüngste Annäherung an Russland – darunter die Entsendung tausender Soldaten und militärischer Ausrüstung zur Unterstützung des Krieges von Präsident Wladimir Putin in der Ukraine – dem Land im Gegenzug Zugang zu wichtigen militärischen Technologien verschafft haben könnte.

Seit dem Scheitern der Atomdiplomatie zwischen Kim und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2019 hat Nordkorea seine Waffentests intensiviert, um sein Nukleararsenal weiter auszubauen. Im September deutete Kim jedoch an, zu Gesprächen bereit zu sein, falls die USA „ihre wahnhafte Besessenheit von der Denuklearisierung“ Nordkoreas aufgeben sollten.

Beobachter glauben, dass Kim davon ausgeht, mit einem vergrößerten Atomwaffenarsenal stärkeren Druck ausüben und bei möglichen Verhandlungen mit Washington größere Zugeständnisse erreichen zu können.

Weitere Quellen • AP

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