Weltwirtschaftsforum in Davos: Männer, Männer, Männer

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Von Isabelle Kumar
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In Sachen Gleichstellung der Geschlechter gibt es beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos noch Nachholbedarf.

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In Davos ist es noch ein langer Weg bis zur Gleichstellung der Geschlechter. Es gibt sogar die Bezeichnung "Davos-Mann" - ein Begriff der für die globale Elite männlicher Wohlhabender steht. Nur jeder vierte Delegierte, der diese Woche zum Weltwirtschaftsforum kommt, ist weiblich - und das ist bereits eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren.

Von den Ministerposten weltweit werden 21 Prozent von Frauen bekleidet. Noch gravierender ist die Situation, wenn es um das dicke Geschäft geht: Von den 1.000 umsatzstärksten amerikanischen Unternehmen werden nur sechs Prozent von Frauen geführt.

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Feminine und maskuline Führungsqualitäten

Euronews traf sich mit Shelley Zalis in Davos zum Interview. Sie ist Gründerin und Geschäftsfüherin der Firma "The Female Quotient", das sich für mehr Gleichberechtigung einsetzt.

Euronews-Reporterin Isabelle Kumar: "Die Europäische Kommission hat mit Ursula von der Leyen ihre erste Präsidentin. US-Präsident Donald Trump sagt über sie, dass sie "eine extrem harte Verhandlungspartnerin" sei. Unterscheidet sich das Verhandlungsgeschick zwischen Mann und Frau?"

Shelley Zalis: "Wir schauen auf maskuline und feminine Aspekte, es geht nicht um Mann/Frau. Zu den maskulinen Führungsqualitäten zählen: In die Offensive gehen, Durchsetzungskraft, Entschlossenheit, Geradlinigkeit, Analysefähigkeit; zu den femininen: Zusammenarbeit, Fürsorge, Empathie und Leidenschaft. Das sind Stärken, die Frauen in der Regel verstecken, unsere größten Trümpfe sind nicht sichtbar. Und doch glaube ich, dass in diesen Unterschieden unsere größten Stärken liegen. Deshalb ermuntern wir uns alle gegenseitig, unsere größten Stärken einzubringen. Am allerwichtigsten ist die Kraft der Zusammenarbeit."

Taschen der Männer sind voller

In der EU-Kommission gibt es unter Ursula von der Leyen zum ersten Mal in der Geschichte ein fast ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Und wie sieht es sonst so innerhalb der EU aus?

Für jeden Euro, den ein Mann verdient, bekommt eine Frau nur 84 Cent. Frauen arbeiten im Vergleich zu Männern etwa zwei Monate im Jahr zum Nulltarif.

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