Der griechische Regierungschef Mitsotakis fand beim WEF in Davos klare Worte. Europa habe darin versagt, bei der Migration eine gemeinsame Strategie zu finden, sagte er.
Proteste gegen irreguläre Migration und klare Worte
Während die Bewohner von drei griechischen Inseln gegen die in ihren Augen negativen Folgen der irregulären Migration protestierten, wurde der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis beim Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich: Europa habe in Sachen Migration versagt, sagte er und verlangte von der EU, seinem Land zu helfen.
Mitsotakis: "Europa hat darin versagt, bei der Migration eine gemeinsame Strategie zu finden. Ich werde ganz offen sein: Man kann nicht zum Schengenraum gehören, alle Vorteile der Freizügigkeit genießen aber dann nicht bei der Verteilung von Lasten wie der Migration mitmachen. Das ist schlicht nicht fair und richtig."
Jordanischer Regierungschef: "Die Belastung durch die Flüchtlinge ist enorm"
Auch der jordanische Regierungschef Omar al-Razzaz war in Davos. Sein Land hat mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen - eine große Belastung für das Königreich, das sich ebenfalls mehr Hilfe von der internationalen Gemeinschaft wünscht.
"Die Last ist enorm. Wir haben 1,3 Millionen Flüchtlinge, das heißt, rund 20 Prozent der Bevölkerung in Jordanien sind Flüchtlinge. Die Welt hat Jordanien unterstützt, aber das reicht nicht annähernd, um unsere Kosten zu decken. Ich verstehe die Müdigkeit vieler Spender, da das Thema von den Titelseiten verschwunden ist. Aber die Flüchtlinge sind nach wie vor da und Jordanien kommt seinen Verpflichtungen nach."
Für die deutsche Kanzlerin Merkel steht das Thema bei ihrem Türkeibesuch am Freitag auf der Agenda. Ankara wirft der EU vor, sich nicht an den Flüchtlingsdeal zu halten.