Lockdown schneller beenden? In der Schweiz ist der Streit entbrannt

Virus Outbreak Switzerland
Virus Outbreak Switzerland Copyright Salvatore Di Nolfi/AP
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Von Kirsten Ripper mit AFP, AP
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Einige Politiker und Vertreter der Wirtschaft wollen Geschäfte und Restaurants in der #Schweiz schneller wieder öffnen als derzeit geplant. Eine Studie aus den USA sagt aber, ein längerer Shutdown sei besser für die Wirtschaft.

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In der Schweiz ist ein Streit über das Ende des Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus entbrannt. Wie schnell sollen alle Geschäfte, aber auch Hotels und Restaurants wieder geöffnet werden?

An diesem Montag machen zwar Baumärkte, Gartencenter und Friseure wieder auf, aber mehrere Kantonsregierungen und der liberale Außenminister Ignazio Cassis fordern mehr und schnellere Lockerungen. Der sozialistische Gesundheitsminister Alain Berset mahnt zur Vorsicht mit dem Hinweis auf eine mögliche zweite Infektionswelle.

Schon am Sonntag traf sich die Schweizer Regierung mit Vertretern der Tourismus-Branche.

Längerer Lockdown besser für die Wirtschaft?

Eine Studie der US-Notenbank Fed sorgt für Diskussionen, diese hatte die Folgen der Spanischen Grippe 1918 untersucht und besagt, dass ein rascherer, aber auch ein längerer Lockdown besser für die Wirtschaft sei. Laut BLICK beeinflusst diese Studie auch die Debatte unter den Eidgenossen.

Vertreter des Gaststättengewerbes warnen, dass 30 bis 40 Prozent der Restaurants vor der Pleite stehen, wenn sie - wie derzeit geplant - frühestens im Juni wieder öffnen dürfen. Die Schweizer Wirtschaft erwartet den stärksten Einbruch seit der Ölkrise 1975.

Zahl der Todesfälle verdoppelt

Wegen des Coronavirus sind im Tessin in den vergangenen Wochen pro Woche doppelt so viele Menschen gestorben wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Insgesamt gibt es in der Schweiz mehr als 1.600 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19.

Inzwischen geht die Zahl der bestätigten Infektionen und der Todesfälle in der Schweiz weiter zurück.

56.000 Menschen an der Grenze abgewiesen

Der Schweizer Zoll gab bekannt, dass in den vergangenen Wochen 56.000 Menschen an der Einreise gehindert wurden. Besonders Einkaufstourismus ist derzeit verboten und wird mit Bußgeld in Höhe von 100 Euro geahndet.

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