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Portugals Textiler stöhnen: Energie teuer, Rohstoffe rar

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Von su mit RTP/EBU
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Das “portugiesische Wunder” ist in Gefahr: Die Textilindustrie, die seit den 2010er Jahren dank Knowhow und Umwelt-Verantwortung der Konkurrenz aus China trotzte, sieht ihre Existenz wegen steigender Energiekosten und rarer Rohmaterialien bedroht.

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Das “portugiesische Wunder” ist in Gefahr: Die Textilindustrie, die seit den 2010er Jahren dank Knowhow und Umwelt-Verantwortung der Konkurrenz aus China trotzte, stöhnt unter steigenden Energiekosten und raren Rohmaterialien. Allein der Baumwollpreis stieg laut Textilverband ATP (Associação Têxtil e Vestuário de Portugal) in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 70 %. Eine Lieferung, die früher 5 Wochen dauerte, brauche jetzt mehr als drei Monate.

Rui Martins, Präsident der ökofreundlichen Spinnerei Inovafil, Guimarães, nordöstlich von Porto:

„Eine Lieferung aus China kostet das Zehnfache. Nicht doppelt so viel, 10 Mal mehr. Es dauert zwei, drei, vier Monate und wir wissen nicht, wo die Lieferung ist oder wann sie ankommt."

Ein paar Häuser weiter hat ein Kollege Bedenken, ob er seine gut 625 Fachkräfte halten kann. Sein Familienunternehmen JF Almeida exportiert traditionell 80 Prozent seiner Produktion.

Joaquim Almeida, Präsident von JF Almeida, Guimarães: 

„Jeder einzelne Rohstoff, der zur Herstellung eines Handtuchs gebraucht wird, ist teurer geworden. Die Regierung muss die Steuern senken, sonst schließen wir und versinken in einem Sumpf, einer monumentalen Krise.“

Die Firma JF Almeida hat im Juni für Energie 113.000 Euro mehr bezahlt als im Juni letzten Jahres. Da die Kosten für Strom doppelt so hoch und die Kosten für Erdgas fünfmal höher sind als im Vergleichzeitraum, fürchten viele Unternehmen, möglicherweise schließen zu müssen. Die Ziele der Branche für dieses Jahr werden höchstwahrscheinlich nicht erreicht.

Portugals Textilsektor beschäftigt rund 130.000 Personen und hat vor der COVID-Krise jährlich Waren im Wert von etwa drei Milliarden Euro (2015: 4,8 Milliarden Euro) exportiert, vor allem in EU-Länder. Seit dem Brexit-Referendum im Jahr 2016 seien die Exporte hier bereits um mehr als drei Prozent zurückgegangen, so Paulo Vaz, Ex-Präsident des ATP-Verbandes).

su mit RTP/EBU

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