Neue Förderlizenzen für Öl und Gas in der Nordsee: Sunak will Einspruch nicht gelten lassen

Der britische Premierminister Rishi Sunak sieht keinen Konflikt mit den Klimazielen des Landes
Der britische Premierminister Rishi Sunak sieht keinen Konflikt mit den Klimazielen des Landes Copyright Ben Birchall/PA Media
Copyright Ben Birchall/PA Media
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Downing Street hat angekündigt, 100 neue Förderlizenzen für Öl und Gas unter der Nordsee zu vergeben. Nicht nur die Grünen aus Schottland protestieren. Doch der Premierminister sieht keinen Konflikt mit den Klimazielen des Landes.

WERBUNG

Nach der Ankündigung der britischen Regierung, weitere 100 neues Förderlizenzen für Öl und Gas in der Nordsee zu vergeben, regt sich Widerstand.

Downing Street gab an, die Vergabe geschehe im Einklang mit dem Ziel, das Vereinigte Königreich klimaneutral zu machen. 

Sunak sieht keinen Konflikt mit Klimazielen

Bei einem Besuch in Aberdeenshire sagte der Premierminister, die Nutzung von inländischem Öl und Gas spare im Vergleich zu Importen vom anderen Ende der Welt bis zu vier Mal so viel CO2 ein.

Sunak schrieb auf dem Kurznachrichtendienst X:

"Putin hat die globale Energieversorgung zu einer Waffe gemacht, was zu einer Belastung der Verbraucher und einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf der ganzen Welt geführt hat. Deshalb ergreife ich Maßnahmen, um Großbritannien von Großbritannien aus mit Strom zu versorgen, um energieunabhängiger zu werden, die Energiepreise zu senken, unsere Wirtschaft wachsen zu lassen."

Gruppierung Just Stop Oil ruft zu Protesten auf

Klimaaktivisten der Bewegung Just Stop Oil haben ihre Proteste nach der Entscheidung des Premierministers verschärft. Die Organisation rief dazu auf, in dieser Woche den Verkehr überall im Vereinigten Königreich durch Märsche zum Erliegen zu bringen. 

Bei einem der Proteste in der Nähe des Parlaments in London wurden zuletzt mehrere Personen festgenommen. Die Fassade der für die Lizenzvergabe zuständige Behörde wurde mit Farbe beschmiert. 

Die Gruppe hatte die Regierung dazu aufgerufen, keine neuen Lizenzen zu vergeben, um so dem Klimwandel etwas entgegenzusetzen. 

Empörung bei den Grünen aus Schottland

Der Klima- und Energiesprecher der schottischen Grünen, Mark Ruskell, sagte dazu:

"Dies ist eine völlig rücksichtslose Entscheidung, die ein langes und zerstörerisches Erbe hinterlassen wird. Es ist wahrscheinlich die folgenreichste Entscheidung, die Rishi Sunak als Premierminister je treffen wird, und er hat sich für die schlechteste Option entschieden."

Die Entscheidung stelle eine "völlige Missachtung unserer Umwelt und künftiger Generationen" dar. Die Umsetzung der Pläne wäre ein großer Schritt in Richtung Klimachaos, so Ruskell.

Großbritannien verfüge über ein riesiges Potenzial an erneuerbaren Energien und eine Fülle an natürlichen Ressourcen. Dies seien die Branchen, die es zu unterstützen gelte.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Windkraft in der Nordsee: ein klimasicheres grünes Ernegiekraftwerk?

Casino: Supermarkt-Kette will Tausende Stellen streichen

Automesse in Peking: Europäische Autobauer kämpfen um chinesischen Markt