Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Chinas Xi Jinping: "Es gibt keine Gewinner im Handelskrieg"

Das Flugzeug mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping an Bord landet auf dem internationalen Flughafen Noi Bai in Hanoi, Vietnam. 14. April 2025.
Das Flugzeug mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping an Bord landet auf dem internationalen Flughafen Noi Bai in Hanoi, Vietnam. 14. April 2025. Copyright  Nhac Nguyen/pool/AP
Copyright Nhac Nguyen/pool/AP
Von AP with Indrabati Lahiri
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

Chinas Staatschef Xi Jinping hat eine diplomatische Reise durch Südostasien begonnen. In einem Handelskrieg gebe es keine Gewinner, sagte er zum Auftakt und bekräftigte Chinas Engagement für den globalen Handel.

WERBUNG

Chinas Staatschef Xi Jinping hat seine diplomatische Reise durch Südostasien begonnen. Zum Auftakt machte er ein klares Statement: Niemand könne in einem Handelskrieg gewinnen. Er kritisierte auch die jüngsten Zollmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump.

Obwohl Trump die meisten seiner "gegenseitigen" Zölle ausgesetzt hat, hat er 145-prozentige Zölle auf Importe aus China aufrechterhalten. China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. "In einem Handelskrieg oder einem Zollkrieg gibt es keine Gewinner", schrieb Xi in einer Mitteilung, die sowohl in vietnamesischen als auch chinesischen Medien veröffentlicht wurde.

"Unsere beiden Länder sollten entschlossen das multilaterale Handelssystem, stabile globale Industrie- und Lieferketten sowie ein offenes und kooperatives internationales Umfeld schützen."

Chinesischer Staatsbesuch in Vietnam

Xis Besuch ermöglicht es China, Südostasien zu zeigen, dass es eine „verantwortungsvolle Supermacht ist, die im Gegensatz zu der Art und Weise steht, wie sich die USA unter Präsident Donald Trump der ganzen Welt präsentieren“, so Nguyen Khac Giang, Gastwissenschaftler am ISEAS-Yusof Ishak Institute in Singapur.

Der chinesische Staatschef wurde zu Beginn seines zweitägigen Besuchs vom vietnamesischen Präsidenten Luong Cuong auf der Rollbahn begrüßt. Diese Ehre werde Besuchern nicht oft zuteil, so Nguyen Thanh Trung, Professor für Vietnamesischstudien an der Fulbright-Universität Vietnam. Zum Empfang traten Studenten einer Trommelgruppe auf, während Frauen die rote und gelbe Flagge Chinas und der Kommunistischen Partei schwenkten.

Obwohl Xis Reise wahrscheinlich schon früher geplant war, hat sie wegen des Zollstreits zwischen China und den USA an Bedeutung gewonnen. Der Besuch bietet Peking die Möglichkeit, seine Allianzen zu festigen und Lösungen für die hohen Handelsbarrieren zu finden, die die USA gegen chinesische Exporte verhängt haben.

In Vietnam wird Xi seinen Amtskollegen, den Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, To Lam, sowie mit den Ministerpräsident Pham Minh Chinh treffen.

"Bei der Reise nach Vietnam, Malaysia und Kambodscha geht es vor allem darum, wie sich China wirklich gegen Trump abschirmen kann", sagte Nguyen Khac Giang. Er wies darauf hin, dass Xi seit seiner Präsidentschaft im Jahr 2013 Vietnam nur zweimal besucht hat.

Der Zeitpunkt des Besuchs sendet eine "starke politische Botschaft, dass Südostasien für China wichtig ist", sagte Huong Le-Thu von der Denkfabrik International Crisis Group. Trumps Politik könnte durch die strengen Zollmaßnahmen die Entwicklung der südostasiatischen Länder erschweren, sagte sie. Die 90-tägige Zollpause für viele Länder würde keinen großen Unterschied machen.

Vietnam schafft Balance zwischen USA und China

Vietnam ist erfahren darin, seine Beziehungen zu den USA und China auszubalancieren. Das Land wird wie China von einem kommunistischen Einparteiensystem regiert, pflegt aber enge Beziehungen zu Washington.

Im Jahr 2023 war es das einzige Land, das sowohl US-Präsident Joe Biden als auch Chinas Xi Jinping empfing. Im selben Jahr stufte es die USA in die höchste diplomatische Ebene ein, die gleiche wie China und Russland.

Vietnam profitiert stark von Ländern, die versuchen, ihre Lieferketten von China zu entkoppeln. Viele Unternehmen entscheiden sich für eine Verlagerung nach Vietnam. China ist jedoch nach wie vor Vietnams größter Handelspartner. Der chinesisch-vietnamesische Handel ist nach Angaben der chinesischen Staatsmedien im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent angestiegen.

Die Verschärfung des Handelskriegs habe Vietnam in eine "sehr prekäre Lage" gebracht, da in den USA die Ansicht vorherrsche, Vietnam diene als Hintertür für chinesische Waren, sagte Giang, Analyst am ISEAS-Yusof Ishak Institute in Singapur. Vor der 90-tägigen Pause belegte Trump Vietnam mit Zöllen in Höhe von 46 Prozent.

China und Vietnam haben seit langem Differenzen, darunter auch Gebietsstreitigkeiten im Südchinesischen Meer. Vietnam hatte dort die chinesische Küstenwache konfrontiert. Der Zustammenstoß wurde medial wenig beachtet. Nach Vietnam wird Xi voraussichtlich nach Malaysia und Kambodscha reisen.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Der Ozempic-Effekt: So wirken sich die Abnehmspritzen auf die Wirtschaft aus

Wird das die Schweiz der Überlandhandelsrouten? Chinas neuer Korridor zwischen Asien und Europa

Was nun? Trumps Zölle - vom Bundesberufungsgericht abgelehnt