Berichten zufolge gibt es Gespräche über einen Verkauf des profitablen Abonnementdienstes für Erwachsene. Der ukrainisch-amerikanische Besitzer ließ sich in den letzten drei Jahren mindestens eine Milliarde Dollar Dividende auszahlen.
Das in London ansässige Unternehmen OnlyFans befindet sich Berichten zufolge in Gesprächen über einen Verkauf für bis zu acht Milliarden Dollar (sieben Milliarden Euro). Ungenannten Quellen zufolge steht in den nächsten ein bis zwei Wochen eine Einigung bevor.
Der Abonnement-Dienst, der besonders bei Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern beliebt ist, obwohl er auch andere Urheber von Inhalten, darunter Musiker und Komiker, beherbergt, befindet sich seit März in Gesprächen mit der US-amerikanischen Investmentfirma Forest Road Company.
Die New York Post ziterit eine Quelle, nach der das Unternehmen nach Milliardären als Käufer-Zielgruppe sucht und versuche, es nicht als Unternehmen für Erwachseneninhalte zu verkaufen, sondern als ähnliche Plattform wie X, die allerdings Erwachseneninhalte zulässt", so die Quelle.
"Aber ich denke, dass die meisten Leute OnlyFans derzeit als ein Unternehmen für Erotik sehen".
Nackte Tatsachen mit Erfolg
Trotz der guten Gewinne, die OnlyFans erwirtschaftet, begrenzt ein gewisser "Schmutzfaktor" den Preis auf ein relativ bescheidenes Drei- bis Fünffaches des sogenannten "EBITDA", eines finanziellen Indikators für die Erträge eines Unternehmens.
Der Wert der Plattform liegt demnach irgendwo zwischen 1,46 und 2,42 Milliarden Dollar (1,29 bis 2,14 Milliarden Euro).
OnlyFans ist derzeit im Besitz von Fenix International Ltd, der einzige Aktionär ist der ukrainisch-amerikanische Leonid Radvinsky. Er kaufte das Unternehmen 2018 und hat sich in den letzten drei Jahren mindestens eine Milliarde US-Dollar an Dividenden auszahlen lassen, wie aus britischen Unterlagen hervorgeht.
Die Einnahmen des Unternehmens sind stetig gestiegen. Mit Stand November 2023 erwirtschaftete das Unternehmen jährlich 485 Millionen Dollar (428 Mio. Euro) Gewinn und 6,6 Milliarden Dollar (5,82 Mrd. Euro) an Einnahmen.
OnlyFans verlangt eine 20-prozentige Abgabe von seinen vier Millionen Content-Produzenten, die ihrerseits Inhalte für 300 Millionen Abonnenten erstellen.
Trotz der Schwierigkeiten des Unternehmens, die sich marktwirtschaftlich aus dem Geschäftsmodell um Erotik-Content ergeben, ist der Eigentümer Fenix International laut Reuters auch mit anderen potenziellen Interessenten im Gespräch.
Ein Börsengang, also ein Verkauf der Unternehmensanteile an der Börse, soll ebenfalls in Betracht gezogen werden.
OnlyFans reagierte nicht sofort auf Anfrage von Euronews Business um einen Kommentar.