Frauen müssen sich nur halb so viel bewegen wie Männer. Das haben Forscher herausgefunden. Wie schon wenige Stunden Sport pro Woche das Herz schützen können und was das für das Sterberisiko bedeutet, hat Euronews zusammengefasst.
Eine Gruppe chinesischer Forscher hat herausgefunden, dass Frauen von Sport stärker profitieren als Männer. Besonders, wenn es um die Herzgesundheit geht.
Frauen, die wöchentlich etwa vier Stunden Sport machen, können durchschnittlich ihr Risiko eine "koronare Herzkrankheit" (KHK) zu entwickeln, um ein Drittel senken.
Männern benötigen dafür mehr als doppelt so viel Bewegung: fast neun Stunden pro Woche.
Das sorgt auch beim ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Überraschung. Auf X postet er: "Ungerecht! Männer müssen pro Woche deutlich länger Sport betreiben als Frauen, um die gleiche Verbesserung der Herzgesundheit zu erreichen."
Bei der KHK verengen oder verkalken die Herzkrankgefäße. Das Herz wird schlechter mit Blut versorgt. Als Risiken gelten unter anderem ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel sowie Rauchen.
Die positiven Effekte von Bewegung zeigen sich auch schon bei weniger Sport: Zwei Stunden wöchentlich reichen bei Frauen, um das KHK-Risiko um 22 Prozent zu senken. Bei Männern sind es 17 Prozent.
Sport verlängert leben
Für die Langlebigkeit hat das chinesische Forscher-Team ebenfalls gute Nachrichten: Sportler haben ein deutlich niedrigeres Sterberisiko. Aktive Frauen haben ein 70 Prozent niedrigeres Risiko zu sterben. Bei Männern sind es 19 Prozent. Für denselben Überlebensvorteil müssen Männer sich rund 1,7-mal so viel bewegen wie Frauen.
Generell gilt: Je mehr Tage die Woche eine Person körperlich aktiv ist, desto niedriger ist das Risiko, an KHK zu erkranken und das bei beiden Geschlechtern. Aber auch hier profitierten Frauen pro Bewegungstag etwas stärker.
Der biologische Vorteil von Frauen könnte mit Hormonen sowie Muskelstruktur zusammenhängen. Das Hormon Östrogen fördert bei Frauen die Fettverbrennung. Außerdem wirkt es schützend auf Gefäße.
Zudem besitzen Frauen mehr "ausdauerorientierte Muskelfasern". Männer tendieren zu "Schnellkraftfasern". Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum Frauenherzen schon bei weniger Training gesünder werden.