Gesundheitsbehörden warnen. Gefährdete Menschen sollen sich umgehend gegen Grippe impfen lassen. Sie bitten um sofortige Impfungen ohne Aufschub.
Gesundheitsbehörden in Europa stellen sich auf eine heftige Grippesaison ein. Ein neuer Virusstamm verbreitet sich ungewöhnlich früh.
Laut einem neuen Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), das die Europäische Union sowie Island, Liechtenstein und Norwegen abdeckt, tauchen Grippefälle drei bis vier Wochen früher auf als in den vergangenen zwei Jahren.
Ein neuer Influenza-A-Stamm, bekannt als H3N2-Subklade K, treibt die Ausbreitung an, so die Behörde. Die Variante taucht auch im Vereinigten Königreich auf, wo es bereits Anzeichen für eine frühere, heftigere Grippesaison gibt.
Noch ist offen, wie schwer die kommende Saison in Kontinentaleuropa verläuft. Das ECDC warnt, sie könnte schlimmer ausfallen als in den Vorjahren, wenn mehr Menschen erkranken und die Impfquote niedrig bleibt.
„Wir sehen in diesem Jahr deutlich frühere Nachweise von Influenza. Das macht die Zeit entscheidend“, sagte Edoardo Colzani, Experte für Atemwegsviren beim ECDC, in einer Mitteilung.
„Sich jetzt impfen zu lassen, ist eine der wirksamsten Möglichkeiten, sich und die Menschen im Umfeld vor schweren Erkrankungen in diesem Winter zu schützen“, fügte er hinzu.
Das ECDC empfiehlt eine Impfung „ohne Verzögerung“ für ältere Menschen, Schwangere, Personen mit chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem, Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie für Menschen, die in Pflegeheimen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen leben.
Grippeimpfstoffe werden jedes Jahr aktualisiert, um dem sich ständig verändernden Virus zu folgen. In diesem Jahr enthält der Impfstoff einen H3N2-Stamm, weil er in der vergangenen Saison auf der Nordhalbkugel zu den Hauptviren gehörte.
Die Subklade K unterscheidet sich jedoch ausreichend von diesem Stamm, sodass noch unklar ist, wie gut die Impfung dagegen wirkt.
Trotzdem bleibt die Impfung ein wichtiger Schutz: Sie verringert Erkrankungen, schützt besonders gefährdete Gruppen und entlastet die Krankenhäuser im Winter.
„Wenn Sie impfberechtigt sind, warten Sie bitte nicht“, sagte Colzani.
Das ECDC rät zudem Arztpraxen und Langzeitpflegeeinrichtungen, zusätzliche Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle zu ergreifen. Zum Beispiel sollten Mitarbeitende und Besucherinnen und Besucher Masken tragen, wenn das Virus verstärkt zirkuliert.