Tyrann, Christenverfolger und Brandstifter, so ist Kaiser Nero in die Geschichte eingegangen.
Tyrann, Christenverfolger und Brandstifter, so ist Kaiser Nero in die Geschichte eingegangen. Doch der mächtige Mann in Rom war noch viel mehr, nämlich Künstler, Architekt und Reformer. Dies erklärt die dreiteilige Ausstellung Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann, deren Hauptstandort das Rheinische Landesmuseum in Trier ist. Sie zeigt Neros Aufstieg zum Thronfolger, seine Herrschaft und ihr gewaltsames Ende.
Katharina Ackenheil, Kuratorin: “Nero ist der berühmteste Römische Kaiser der Antike. Ein Tyrann und ein grausamer Herrscher soll er gewesen sein, der Christen verfolgte und Rom in Flammen setzte. Wir wissen, dass er noch andere Facetten hatte und durchaus nicht nur der tyrannische Prototyp war.”
Fast 800 Objekte aus 21 Ländern zeigt die Schau. Porträts, Skulpturen, edle Objekte aus Silber und Gold. Zu den 165 Leihgebern gehören Top-Adressen vom Louvre über das British Museum in London bis zu den Vatikanischen Museen in Rom.
Nero war ein Tyrann. Aber er hatte auch gute Seiten. Drei Ausstellungen in Trier zeigen das. https://t.co/LOnZusy4T8pic.twitter.com/hdXVZjDzPM
— DW | Kultur (@dw_kultur) 13 mai 2016
Ziel der Ausstellung sei, auf der Grundlage von neuen Forschungsergebnissen “einen differenzierteren Blick” auf den Kaiser, werfen, sagt Marcus Reuter vom Rheinischen Landesmuseum. “Nero war ein sehr künstlerisch interessierter Mensch schon lange vor seinem Regierungsantritt, und das zieht sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben. Er vernachlässigt ein bisschen die Politik, widmet sich mehr der Musik, der Schauspielerei, der Malerei, der Dichtung. Und das kostet ihm am Ende seines Lebens auch den Kopf. Er kümmert sich nicht um Aufstände, die losbrechen. Und das versuchen wir so ein bisschen nachzuzeichnen, seinen etwas ungewöhnlichen Lebensweg.”
Vervollständigt wird das Bild mit einer Schau über den Mythos Nero in der Bildenden Kunst im Stadtmuseum Simeonstift und einer weiteren über das Thema Nero und die Christen im Museum am Dom. Bis zum 16. Oktober werden mindestens 150 000 Besucher erwartet.