In Hanoi hat ein Museum eröffnet, das die Arbeit der Presse während der französischen Kolonialzeit und während des Vietnamkriegs dokumentiert.
In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi hat ein Museum eröffnet, das den Fokus ganz auf den Journalismus setzt. Die Ausstellung widmet sich dem Kampf um die Pressefreiheit während der französischen Kolonialzeit. Ebenso wird die Arbeit der Presse während des Vietnamkriegs dokumentiert.
Land erlebt viele Kriege
Vietnam hat mehrere Kriege erlebt, wie den Indochina-Krieg, der von 1946 bis 1954 andauerte. Damals verlor Frankreich seine ehemalige Kolonie Französisch-Indochina. Unabhängiger Journalismus war fast nicht möglich.
Während des Vietnamkrieges, der mit dem Fall von Saigon am 30. April 1975 zuende ging, verloren viele Journalistinnen und Journalisten bei der Ausübung ihrer Arbeit ihr Leben.
Presse in Vietnam steht unter Beobachtung
Kritik an der Machtelite Vietnams wird nicht toleriert. Erst im Mai dieses Jahres wurde ein Journalist wegen angeblicher regierungskritischer Propaganda verhaftet. Das Fernsehen sowie alle Zeitungen im Land sind unter staatlicher Kontrolle. Die Organisation Reporter ohne Grenzen reiht Vietnam im Pressefreiheit-Ranking auf Platz 175 von insgesamt 180 Ländern ein.
Die Direktorin des Museums, Tran Thi Kim Hoa, erklärt, dass das Haus "Presse-Museum Vietnam" heißen dürfe, da in Vietnam Pressefreiheit herrsche. Die Ausstellung sei ein "stolzes Beispiel für die erkennbaren Freiheiten, die der Journalismus im Land genießt".
Inoffiziell heißt es, das Museum widme sich nicht genügend dem investigativen Journalismus, der sich auf die Probleme im Land konzentriert. Stattdessen zeigt die Ausstellung alte Artikel sowie Kameras, Schreibmaschinen und Teekannen, die mal Reportern gehörten.