Ryuichi Sakamoto: Japanischer Pianist und Komponist ist tot

Der japanische Pianist und Komponist Ryuichi Sakamoto ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Der japanische Pianist und Komponist Ryuichi Sakamoto ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Copyright Domenico Stinellis/AP
Von euronews
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Der japanische Pianist und Komponist Ryuichi Sakamoto ist gestorben. Sein Team teilte in einer Erklärung mit, Sakamoto habe bis zum allerletzten Moment mit der Musik gelebt.

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Der japanische Filmkomponist, Musiker, Schauspieler und Produzent Ryuichi Sakamoto ist tot. 

Der geniale Musiker, der über Jahrzehnte hinweg Musikgeschichte schrieb, hinterlässt ein künstlerisches Universum als einer der Urväter des Techno, er spielte aber auch Jazz, Pop und Avantgarde. 

"Ich jage der Musik nach, überall auf der Erde"

Im Laufe seiner langen Karriere arbeitete Sakamoto mit Künstlern wie Brian Eno, Iggy Pop, David Sylvian oder David Byrne, mit dem er für den Soundtrack zu Bernardo Bertoluccis «Der letzte Kaiser" den Oscar bekam. Sakamoto starb 71 jährig nach langem Krebsleiden.

"Er hat bis zum allerletzten Moment mit der Musik gelebt", fügte sein Team in einer Erklärung hinzu und erklärte, dass der Künstler sich eine diskrete Beerdigung im Familienkreis gewünscht habe.

Auch wenn im Westen seine Musik bekannter als sein Name sein mochte, so war er doch jahrzehntelang nicht nur enorm respektiert, sondern hat auch viele Künstler höchst inspiriert. Angefangen mit seiner Arbeit in den 70er und 80er Jahren als Bandleader des Yellow Magic Orchestra, das einst mit der deutschen Band Kraftwerk zu den «Kings of Techno» gezählt wurde, bis hin zu seinen zutiefst emotionalen,Grammy- und Oscar-prämierten Filmmusiken sowie seinen zahlreichen elektronischen Solo-Experimenten.

"Pop und Rock allein sind auf die Dauer nur etwas für Leute, die musikalisch wenig Bildung haben und nichts Neues lernen wollen"

Ob Pop, Rock, Ambient, Techno oder Jazz, ob afrikanische Trommelrhythmen, asiatische Volkslieder oder Melodien deutscher Klassiker - der geniale Musiker zeigte in seinen Werken, mit denen er über Jahrzehnte hinweg Musikgeschichte schrieb, immer wieder neue künstlerische Facetten auf. 

Sakamoto, der am 17. Januar 1952 in der Nähe von Tokio als Sohn eines Verlagsleiters und einer Hutdesignerin geboren wurde, lernte das Klavierspielen schon als kleiner Junge. Sein erstes Album «Thousand Knives», eine Mischung aus Electropop, Jazz und experimenteller Musik, erschien, als er 26 war.

Ausgiebig experimentierte Sakamoto, der schon in der Schulzeit in Jazzbands spielte, mit elektronischen Klangerzeugern und erforschte die musikalischen Traditionen und Eigenheiten in Ländern der Dritten Welt. An seiner ungezügelten Wissbegierde und Experimentierfreude lag es, dass so gut wie jede seiner Platten anders klingt als die früheren. 

Mit seinem Interesse an Umwelt- und Friedensfragen engagierte er sich zugleich in der Anti-Atomkraft-Bewegung. 

Zu seinem 71. Geburtstag erschien sein letztes, experimentelles Solo-Album «12», das im März 2021 entstand, während sich Sakamoto einer Krebsbehandlung unterzog.

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