⛪ Im Internet behaupten User, im Westen würden Kunstwerke aus einem orthodoxen Kloster in Kiew versteigert. Raubt 🇺🇦 die Ukraine Schätze der Kirche, um Geld für Waffen für den Krieg gegen Russland zu sammeln?
Sind Schätze aus einem Kiewer Kloster gestohlen worden, um sie in Paris zu versteigern?
Einige Nutzer sozialer Medien behaupten, dass wertvolle Kunstwerke geraubt wurden, um sie in den Westen zu verkaufen und damit Geld für die ukrainische Armee zu sammeln
Wir wollen der Wahrheit auf den Grund gehen.
Mehrere Nutzer sozialer Medien haben das Bild eines Plakats geteilt, das angeblich für einen Verkauf von Reliquien aus dem ukrainischen Kloster Kiew-Pechersk Lawra wirbt. Vermeintlich organisiert vom französischen Auktionshaus Osenat.
Auf dem Plakat wird behauptet, die Veranstaltung finde am 1. Oktober 2023 statt.
Das Kiew-Perchersk Lawra Kloster
Das im 11. Jahrhundert gegründete Kloster ist eines der größten in der Ukraine und laut UNESCO eines der wichtigsten christlichen Pilgerzentren der Welt.
Seit der russischen Invasion in der Ukraine gehen die Kiewer Behörden wegen der historischen Beziehungen der orthodoxen Kirche zu Moskau hart gegen sie vor.
Russischer Patriarch Kyrill steht hinter Putin und unterstützt den Krieg
Das orthodoxe Oberhaupt, Patriarch Kirill, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Krieg aktiv unterstützt, und die Vertreter der Kirche in der Ukraine wurden beschuldigt, kremlfreundliche Propaganda zu verbreiten.
Eine verbreitete und falsche pro-russische Behauptung ist, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj historische Kunstwerke an seine Verbündeten verkauft, um Geld für die Verteidigung der Ukraine zu sammeln.
"Es wird keine solche Auktion geben"
Wir haben uns an das Auktionshaus Osenat gewandt, das auf dem angeblichen Plakat abgebildet ist, aber es hat nicht rechtzeitig auf unsere Anfrage geantwortet.
In einem Interview mit Reuters sagte der Sprecher des Unternehmens jedoch, dass diese Information "völlig falsch" sei und fügte hinzu: "Es wird keine solche Auktion geben, wie sie in diesem Bild beschrieben wird."
Auf der Website des Unternehmens finden wir keine bevorstehende Veranstaltung, bei der ukrainische Artefakte erwähnt werden
Die nächste Auktion der Abteilung Russische Kunst ist für den 24. September und nicht für den 1. Oktober geplant.
Möbel aus Versailles statt Raubkunst aus der Ukraine
Tatsächlich ist die einzige für den 1. Oktober geplante Auktion der Verkauf von Möbeln aus Versailles
Durch eine umgekehrte Bildersuche fanden wir heraus, dass das Plakat tatsächlich mit Photoshop bearbeitet worden war.
Bei dem Originalbild handelt es sich um ein Archivfoto einer Plakataktion auf der Website Freepik
Wie Sie sehen können, sind sowohl das Plakat als auch der Hintergrund der Gebäude identisch.
Mehr Faktenchecks finden Sie in unserer Rubrik THE CUBE.