Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat eine für nächsten Monat geplante Abstimmung über die Teilnahme Israels am Eurovisions Song Contest nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas auf Dezember verschoben. Man will erst abwarten und sehen, ob der Waffenstillstand hält, heißt es.
Die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest im kommenden Jahr bleibt vorerst fraglich. Die Organisatoren haben die Abstimmung über die Teilnahme Israels inmitten des Waffenstillstands in Gaza auf Dezember verschoben.
Die Europäische Rundfunkunion gab am bekannt, dass sie ein für November geplantes Treffen absagt, das sie einberufen hatte. Mehrere Länder hatten mit einem Boykott der Veranstaltung gedroht, falls Israels Teilnahme aufrechterhalten werden würde.
Österreich, das nach seinem Sieg im letzten Jahr als Gastgeber für den Wettbewerb 2026 vorgesehen ist, lobtre die Verschiebung der Abstimmung. Der ORF erklärte, der Schritt trage dazu bei, "die Einheit und Glaubwürdigkeit des Wettbewerbs zu wahren".
Es wurde kein konkretes Datum für eine endgültige Entscheidung festgelegt, aber es heißt, dass die Diskussionen wieder aufgenommen werden sollen, sobald klar ist, ob der Waffenstillstand halten wird.
Die Eurovision wird regelmäßig von internen Streitigkeiten über aktuelle und politische Angelegenheiten überschattet, die momentane Spaltung ist jedoch die wohl schlimmste Krise, die der Wettbewerb je erlebt hat.
Seit den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 hat Israel an zwei Eurovisionswettbewerben teilgenommen, die beide vor dem Hintergrund von Protesten stattfanden. Im Jahr 2014 versammelten sich Tausende in Schweden, um gegen die Teilnahme Israels zu protestieren, während in Basel Anfang dieses Jahres Demonstranten versuchten, auf die Bühne zu stürmen und den Auftritt des israelischen Sängers Yuval Raphael zu stören.
Laut Ynet hat die EBU den israelischen Vertretern "inoffiziell" mitgeteilt, dass sie sich vorübergehend aus dem Wettbewerb zurückziehen müssen. Wenn Israel weiterhin am Wettbewerb teilnehmen möchte, muss es alternativ unter einer neutralen Flagge auftreten - ähnlich wie die russischen Athleten bei den letzten Olympischen Spielen.
Die 70. Jubiläumsausgabe des Eurovisionswettbewerbs wird in Wien stattfinden, das Finale am 16. Mai nach den Halbfinalspielen am 12. und 14. Mai 2026.