Bürger, Modedesigner, Prominente und Politiker nehmen ein letztes Mal Abschied von "König Giorgio". Der im Alter von 91 Jahren verstorbene Designer wird auch Ende September während der Mailänder Modewoche geehrt werden.
Hunderte von Menschen drängten sich am Samstagmorgen ab 9 Uhr in die Trauerhalle des Armani-Theaters in Mailand, um Abschied von Giorgio Armani zu nehmen. Er war am Donnerstag im Alter von 91 Jahren verstorben. Viele standen bereits ab sieben Uhr morgens in der Schlange.
Für den Designer, der die italienische und internationale Modewelt revolutionierte und zum Symbol des Made in Italy wurde, trafen Beileidsbekundungen aus aller Welt ein -nicht nur aus der Modebranche, sondern auch aus Politik, Wirtschaft und Sport. Es zeigt, wie stark Armani Generationen geprägt hat und wie es ihm gelang, italienische Exzellenz weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen.
Der aus Piacenza stammende Designer, den Mailands Bürgermeister Beppe Sala als "Mann von außerordentlicher Eleganz" würdigte, der die Stadt und die weltweite Mode geprägt habe, arbeitete bis zuletzt an seinem letzten Projekt: der Modenschau zum 50-jährigen Bestehen seiner Marke Giorgio Armani, die Ende September die Mailänder Modewoche beschließen wird.
Im Theatersaal, in dem sonst Armanis Konfektionskollektionen gezeigt werden, tauchten Reihen von Kerzen in Papiertüten den Raum in flackerndes Licht. Leise Musik des Komponisten Ludovico Einaudi begleitete die Trauergäste auf dem Weg zum Sarg, der mit einem Strauß langstieliger weißer Rosen geschmückt und von einer Ehrengarde der Carabinieri in voller Uniform flankiert war. Dahinter ein Foto Giorgio Armanis mit einer letzten Botschaft: "Ich hoffe, dass ich ein Zeichen des Engagements, des Respekts und der Aufmerksamkeit für die Menschen und die Realität hinterlassen werde. Das ist es, wo alles beginnt."
Neben zahlreichen Trauergästen erwiesen auch Armanis langjährige Freundin und Designerin Donatella Versace, die in schwarzem Anzug erschien und weiße Blumen niederlegte, sowie die Modemacher Ennio Capasa und Alessandro Enriquez dem Verstorbenen die letzte Ehre.
Unter den Anwesenden waren auch die früheren Mailänder Bürgermeister Letizia Moratti und Gabriele Albertini, Präfekt Claudio Sgaraglia sowie die Stadträte Tommaso Sacchi und Alessia Cappello. Ebenfalls vertreten: der amtierende Präsident der Camera della Moda, Carlo Capasa, und sein Vorgänger Mario Boselli, die Schauspieler Beppe Fiorello und Alessandro Preziosi, Sängerin Alexia, die Ehefrau von Armanis Neffen Andrea Camerana sowie die Regisseure Gabriele Salvatores und Giuseppe Tornatore.
Die Trauerhalle wird bis Sonntag geöffnet bleiben. Armani wird im Rahmen einer privaten Beerdigung beigesetzt, deren Einzelheiten noch nicht bekannt gegeben wurden. Mailand wird Armani noch bei der Modenschau am 28. September im Palazzo Brera gedenken, die eigentlich das 50-jährige Bestehen des Hauses feiern sollte und nun zum Anlass genommen wird, das enorme Werk von "König Giorgio" zu würdigen.