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Louvre bleibt nach Raub geschlossen - Die Jagd geht weiter

Ein Polizeiauto patrouilliert im Hof des geschlossenen Louvre-Museums nach einem Raubüberfall am Sonntag, 19. Oktober 2025 in Paris. (AP Photo/Thibault Camus)
Ein Polizeiauto patrouilliert im Hof des geschlossenen Louvre-Museums nach einem Raubüberfall am Sonntag, 19. Oktober 2025 in Paris. (AP Photo/Thibault Camus) Copyright  Thibault Camus/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Copyright Thibault Camus/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Von Sophia Khatsenkova
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Der Diebstahl im Louvre in Paris, der erste bedeutende Raubüberfall im Louvre seit 1998, hat internationales Aufsehen erregt und die Debatte über Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des französischen Kulturerbes neu entfacht.

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Das Louvre-Museum in Paris bleibt am Montag nach einem dreisten Raubüberfall geschlossen. Acht unschätzbare Schmuckstücke mit königlichen Juwelen wurden in nur sieben Minuten gestohlen.

Die Polizei ist immer noch auf der Suche nach dem vierköpfigen Kommando, das für einen der kühnsten Kunstraube verantwortlich ist, den die Welt seit Jahren gesehen hat.

Der Raub fand am Sonntagmorgen gegen 9:30 Uhr statt, eine halbe Stunde nachdem das Museum seine Türen geöffnet hatte.

Die Diebe benutzten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lastwagen, um in die Apollo-Galerie einzubrechen, in der einige der historischsten Schätze Frankreichs aufbewahrt werden.

Mit elektrischen Schneidegeräten bewaffnet, brachen sie zwei Vitrinen auf - eine mit den Juwelen Napoleons und die andere mit den Kronjuwelen der französischen Monarchen - bevor sie auf zwei Motorrollern flüchteten.

Die Ermittler stellten später Werkzeug, Handschuhe und zwei der gestohlenen Stücke sicher, darunter die beschädigte Krone von Kaiserin Eugénie. Die Krone aus Gold ist mit mehr als 1.300 Diamanten besetzt. Das zweite Stück war zunächst noch nicht identifiziert.

Netzwerk des organisierten Verbrechens?

Nach Angaben des französischen Innenministers Laurent Nuñez handelte es sich bei den Dieben um hochqualifizierte Personen, die möglicherweise mit einem Netzwerk des organisierten Verbrechens in Verbindung stehen.

Ein Team von rund 60 Ermittlern der Pariser Anti-Gang-Einheit und des Amtes für die Bekämpfung des Handels mit Kulturgütern leitet nun die Fahndung.

Die gestohlenen Juwelen sind auf dem freien Markt nahezu unverkäuflich. Die Justizbehörden untersuchen, ob der Raub von einem Dritten in Auftrag gegeben wurde oder ob die Diebe beabsichtigten, die Juwelen zur Geldwäsche zu verwenden.

Schock und Ehrfurcht

Der Raub hat sowohl bei Politikern als auch bei Besuchern heftige Reaktionen ausgelöst.

Viele Touristen standen am Montagmorgen enttäuscht vor der Pyramide, es bildete sich eine lange Schlange vor dem geschlossenen Museum.

Ein Ehepaar aus Spanien, Rodrigo und Alicia berichteten Euronews, dass sie ihre Eintrittskarten vor einem Monat gekauft hatten. "Es ist frustrierend, wir hatten uns wirklich darauf gefreut, den Louvre zum ersten Mal zu besuchen", sagten die enttäuschten Paris-Reisenden.

Elaine und Christina, zwei Schwestern aus Irland, machten keinen Hehl aus ihrer Faszination für den kühnen Raub. "Es fühlt sich an, als wären wir ein Teil der Geschichte, wir können es einfach nicht fassen. Es ist erstaunlich und schockierend zugleich. Es ist traurig, und natürlich hoffe ich, dass die Täter gefasst werden, aber für mich ist es eine Art Steigerung meiner Erfahrung", sagte Elaine.

Schockwelle geht durch die Politik

Der französische Justiz- und ehemalige Innenminister Gérald Darmanin beschrieb, dass der Raub ein sehr negatives Bild von Frankreich in die Welt sende und sagte, die Öffentlichkeit fühle sich durch den Diebstahl "persönlich beraubt".

Der französische Präsident Emmanuel Macron nannte den Diebstahl "einen Angriff auf ein Erbe, das wir schätzen".

Die rechtsextreme Pareit Rassemblement National bezeichnete den Diebstahl als "Demütigung" und "Wunde in der französischen Seele". Die Galionsfigur der Partei, Marine Le Pen, sagte auf X: "Unsere Museen und historischen Gebäude sind nicht in dem Maße gesichert, wie die Bedrohungen, die auf ihnen lasten. Wir müssen reagieren."

Auf der linken Seite forderte der ehemalige französische Präsident François Hollande die Behörden auf, sich auf die Suche nach den Dieben zu konzentrieren, anstatt eine politische Kontroverse zu entfachen.

Bedenken zur Sicherheit im Louvre wurden in den letzten Jahren bereits mehrfach geäußert.

Im Juni streikten die Museumsangestellten, um gegen den Personalmangel zu protestieren, der die Sicherheit beeinträchtigte, und sie wiesen auf Schwachstellen hin, die durch eine kürzlich durchgeführte Untersuchung des französischen Rechnungshofs - der höchsten Prüfungsbehörde des Landes - bestätigt wurden.

Der Bericht zeigte, dass im Denon-Flügel, in dem sich die Apollo-Galerie und die Mona Lisa befinden, in jedem dritten Raum keine Überwachungskameras installiert sind.

Der Louvre, der jährlich mehr als acht Millionen Besucher empfängt, hat auch seit langem mit Infrastrukturproblemen zu kämpfen.

Undichte Stellen im Dach, schlechte Isolierung und Überfüllung haben Rufe nach einer Renovierung laut werden lassen, und der französische Präsident Macron kündigte Anfang des Jahres Pläne für eine umfassende Restaurierung an.

Der Plan "Louvre New Renaissance", ein 700-Millionen-Euro-Projekt, das sich über zehn Jahre erstreckt, zielt darauf ab, die Infrastruktur des Museums zu modernisieren, die Überfüllung zu verringern und der Mona Lisa bis 2031 eine eigene Galerie zu geben.

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