"Österreicher und Italiener sind über die Einwanderung besorgt"

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Von Euronews
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Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Mario Telo von der Freien Universität Brüssel sind Italiener und Österreicher gleichermaßen über die Einwanderung…

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Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Mario Telo von der Freien Universität Brüssel sind Italiener und Österreicher gleichermaßen über die Einwanderung besorgt.

euronews:
“Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Italien?”

Mario Telo:
“Gemeinsamkeiten gibt es in der Flüchtlings- und Migrationsfrage. Dabei geht es um die Anzahl der Menschen, die davon betroffen sind und um die große Anzahl von Veränderungen, die damit verbunden sind. Es geht um die Art und Weise, in der unsere Gesellschaften und Demokratien funktionieren, denn eine vernünftige europäische Politik fehlt. Österreich, Deutschland und die Niederlande stehen wirtschaftlich gut da, auch die Arbeitslosenzahlen sind niedrig. Diese Länder liegen über dem europäischen Durchschnitt. Der Europaskeptizismus, die Tatsache, dass in Österreich 46 Prozent für die Rechtspopulisten gestimmt haben, ist nicht freilich nicht allein auf die Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Ursache ist vor allem die Angst vor der Einwanderung, die manchmal real und manchmal nur eine subjektive Wahrnehmung ist.”

euronews:
“Stellt der Populismus eine Bedrohung für Europa dar, oder hat soeben ein Richtungswechsel stattgefunden?”

Mario Telo:
“Man kann dem Aufstieg des Rechtspopulismus, der durch die jüngsten Abstimmungen bestätigt worden ist, etwas entgegensetzen. Und man sollte mit einer anderen Entwicklung im nächsten Jahr in Deutschland, in den Niederlanden und in Frankreich rechnen. Ihn einzudämmen wird nur möglich sein, wenn man sich in der europäischen Einwanderungspolitik koordiniert, wenn diese Politik vernünftig ist. Wenn es ihr gelingt, die Einwanderung in den Griff zu bekommen und zu steuern. Wirtschaftlich und demografisch ist für uns eine Einwanderung notwendig, die den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und einer multikulturellen Gesellschaft entspricht.”

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