Ungeduld, Frust und Ärger über London im Europäischen Parlament
Während Großbritannien gespaltener ist als je zuvor, scheint die EU ein Thema der völligen Einigkeit gefunden zu haben - den Brexit-Deal, vor allem die offene irische Grenze.
In einer Debatte im Europäischen Parlament in Straßburg machte ein Redebeitrag nach dem anderen klar, was von Nachverhandlungen der irischen Frage zu halten ist: nämlich nichts.
Wenn man das Vereinigte Königreich vereinigt lassen wolle, dann müsse das Land eng mit der EU verbunden bleiben, sagte der belgische Grünen-Abgeordnete Philippe Lamberts. Doch dies lehnten die kompromisslosen Brexit-Verfechter ab.
Die Crux sei das Karfreitagabkommen.
Schuld daran habe aber nicht Irland, hat nicht die EU, sondern ganz allein Großbritannien, das riskiert, ein Schurkenstaat zu werden, wenn es seine rechtlichen Verpflichtungen nicht einhält, so Lamberts.
Viele bezweifeln, dass die hastige Blitzztour Theresa Mays irgendetwas einbringt. Die Sozialdemokraten haben eine andere Option: kein Brexit.
Europa habe gesprochen, so Fraktionschef Udo Bullmann. Die EU habe alles gesagt. Jetzt müsse London Entscheidungen treffen.
Es gebe keinen Spielraum für Nachverhandlungen.
Wenn es nach den Sozialdemokraten ginge, sollte Großbritannien seinen Austrittsantrag zurücknehmen und in der EU bleiben.
Brexit oder nicht - es bleibt spannend.