Neue Partei fischt im Becken von Liberalen, Grünen und Sozialdemokraten
Eine Italienerin, ein Franzose und ein Deutscher hatten einen Plan.
Hört sich an wie der Anfang eines Witzes, doch diese drei meinen es ernst.
Andrea, Colombe und Damian lernten sich beim Auslandstudium kennen und beschlossen, für die nächsten Europawahlen zu kandidieren.
Wir trafen sie in Brüssel.
Colombe Cahen-Salvador: “Schlechte Politik brachte uns dazu, und es war nicht nur Brexit.
Ich bin aus Frankreich, und dort gab es den Aufstieg von Marine Le Pen, höchste Zeit also, selber aktiv zu werden.
Zusammen mit meinen Freunden aus Italien und Deutschland stellten wir schnell fest, dass wir alle ähnliche Probleme hatten."
Ihre Partei heißt VOLT. Diese sieht sich als pan-europäische Bewegung, die die Art und Weise ändern will, auf die auf nationaler Ebene Politik für Europäer gemacht wird.
Allen voran bei wirtschaftlichen Themen.
Andrea Venzon: “Wir sind wütend und wir wissen, dass wir Lösungen finden müssen für Wachstum und Beschäftigung.
Darüber müssen wir diskutieren, stattdessen hört man in den Mitgliedstaaten nur Immigration, Immigration und Arbeitslosengeld.
Wir verstehen das Problem, aber wir müssen nachdenken und zu europäischen Lösungen kommen."
Schwer zu sagen, wo im politischen Spektrum sich VOLT wiederfindet.
Sie teilen Ideen mit den Liberalen, den Grünen und den Sozialdemokraten, aber sie wollen den Menschen einen elektrischen Schock versetzen.
Daher der Name VOLT.
Damian Boeselager: “Einfach gesagt, wir sollten die Europa-Abgeordneten direkt wählen, dann sollten diese in das Gebäude hinter mir einziehen und eine europäische Regierung wählen oder einen europäischen Regierungschef."
“Das Europäische Parlament und seine Abgeordneten sollten mehr Macht bekommen, direkt Gesetze vorschlagen.
Dann brauchen wir eine größere Integration, etwa bei Steuerfragen.
Wir müssen die Finanzierung der EU sicherstellen, so dass sie auf bestmögliche Weise funktionieren kann."
VOLT will mindestens in sieben Staaten antreten und 25 Sitze gewinnen.
Doch der größte Erfolg, so sagen sie, wäre schon mehr Bürgernähe.