Rassismus-Vorwurf bei belgischem Festival

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Von Gregoire Lory
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Rassismus-Vorwurf bei belgischem Festival um Figur des "Wilden"

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Für die Figur des "Wilden" beim traditionellen Sommerfestival in der belgischen Kleinstadt Ath sind die Tage vielleicht gezählt.

Denn der Vorwurf des Rassismus wird immer lauter.

Das Festival Ducasse zählt seit 2008 zum Weltkulturerbe der UNESCO - einer Organisation, die den gegenseitigen Respekt einfordert.

Es sei eine Tatsache, dass diese Figur einen rassistischen Hintergrund habe und ganze Bevölkerungsteile entmenschliche, sagt Mouhad Reghif, dessen Organisation gegen diese Tradition Front macht.

Er sei in Ath mit einer Frau schwarzer Hautfarbe befreundet. Es sei schon vorgekommen, dass Kinder bei ihrem Anblick Angst bekämen, da sie in ihr den Wilden aus dem Festival wiedererkennten.

Oder dass Kinder einen Kuss von ihr wollten - da der "Wilde" im Festival Küsse verteile.

Die Veranstalter des Festivals wollen in der Figur des "Wilden" keinen Rassismus erkennen.

Vielmehr verweisen sie auf die lange Tradition eines Brauchtums, das sich stets der Gesellschaft angepasst habe.

Dieses Festival sei wie eine alte Dame von 600 Jahren. Es entwickle sich entsprechend dem Rhythmus der Zeit und werde das auch weiterhin tun.

Aber bei einer Dame von 600 Jahren gehe alles gemächlich voran, dies müsse man akzeptieren.

Man müsse akzeptieren, dass Veränderungen nicht über Nacht kämen und nicht unter Druck.

Auch die Einwohner Aths weisen den Rassimus-Vorwurf von sich und zeigen sich mit dem lokalen Brauchtum solidarisch. Es handele sich um Folklore.

Journalist • Stefan Grobe

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