Grenzschließungen setzen den Binnenmarkt unter Stress
Lastwagen an Lastwagen, auf Kilometer und Kilometer.
Menschen und Waren stauen sich an Polens Grenzen, nachdem sich Warschau am Freitag praktisch selbst abgeschottet hatte.
Brüssel ist darüber nicht glücklich, denn der Gemeinsame Markt müsse erhalten bleiben, so das Argument.
Sie habe in mehreren Telefonaten mit dem polnischen Ministerpräsidenten gehört, dass Polen momentan an einer raschen Abfertigung arbeite, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Es solle ein Korridor eingerichtet werden für den Güterverkehr.
In einer Videokonferenz sprachen sich alle 27 Verkehrsminister für eine rasche Lösung aus.
Polen ist nur eines von einem Dutzend EU-Staaten, die Grenzkontrollen eingeführt haben.
Das führte zur Schließung aller EU-Außengrenzen. Dadurch soll der interne Warenverkehr gewährleistet werden.
Es gibt zudem die Besorgnis über die Gesundheit der Fahrer, die von ihren Touren nach Hause kommen.
Letzte Woche haben man einen Fahrer aus Italien zurückholen müssen, sagt der polnische Spediteur Ákos Sódar.
Normalerweise müssten die Fahrer am Wochenende ausgetauscht werden, doch fünf hätten sich bereits geweigert nach Italien zu fahren, solange die Epidemie andauere.
Von nächster Woche an werde die Hälfte der LKW-Flotte vermutlich stillstehen - aus Mangel an Fahrern.
Das Coronavirus hat bislang das Gesundheitswesen und Volkswirtschaften unter Stress gesetzt.
Sollten Grenzen weiter geschlossen werden, wird auch unsere gesamte Versorgung auf den Prüfstand gestellt.