Coronavirus macht Hausgeburten populär

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Copyright Kirsty Wigglesworth/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Jack Parrock
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Wegen der Furcht vor einer Infektion und der Anordnung vieler Krankenhäuser, Väter nicht in den Kreißsaal zu lassen, entscheiden sich viele Eltern für eine Geburt in den eigenen vier Wänden #Coronavirus

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Das Baby Acer, sechs Tage alt. Der kleine Junge wurde im britischen Oxford geboren, in eine sich radikal veränderende Welt.

Wegen des Coronavirus entschieden sich die Eltern für eine Hausgeburt und gegen einen Gang ins Krankenhaus.

Die Geburt unseres ersten Kindes sei ohne Komplikationen verlaufen, eine Hausgeburt sei daher von Anfang an eine Möglichkeit gewesen, sagt Claire Howick.

Aber auch mit den Hebammen im Krankenhaus habe man gute Erfahrungen gemacht, so dass auch das eine Option gewesen wäre.

Dann spielte die Schwierigkeit eine Rolle, eine Aufsicht für den knapp zwei Jahre alten Sebastian zu finden.

Bei einer Hausgeburt jedoch kein Thema.

Seit dem Beginn der Pandemie dürfen in vielen europäischen Ländern die Väter die Mütter nicht ins Krankhaus begleiten, geschweige denn bei der Geburt dabei sein.

EIne ähnliche Zwangslage für Laura Peters in Bremerhaven.

Da ihr Baby aber erst für Juli ausgerechnet ist, kann sie sich noch Zeit lassen.

Sie will ihre Entscheidung davon abhängig machen, ob das Krankenhaus ihrem Mann die Anwesenheit im Kreißsaal erlaubt.

Sie wolle an keinem Ort sein, an dem sie nur von Fremden umgeben wäre, sagt sie.

Das wäre ihr sehr unangenehm, schließlich sei es ihre erste Geburt.

Die Vorstellung, auf sich allein gestellt zu sein, sei ihr unerträglich.

Alles, was mit dem Gesundheitswesen zu tun hat, ist in der EU Sache der Mitgliedstaaten.

Der Europäische Hebammenverband erklärt, jede Geburt sei anders und brauche eine persönliche Beratung.

Es komme darauf an, dass die werdenden Mütter ein gutes und vertrauliches Verhältnis zu den Hebammen und dem Rest des Personals der Geburtsabteilung hätten und über alle Optionen und Argumente sprechen könnten, erklärt die Vorsitzende des Europäischen Hebammenverbandes, Mervi Jokinen.

Die Howick-Familie brachte ihr Baby am Tag nach der Geburt zur Untersuchung ins Krankenhaus.

Zwei Wochen später musste die Mutter ins Krankenhaus - Verdacht auf Covid-19.

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Es sei ein heißer Tag gewesen, dennoch habe sie gezittert und einen Husten gehabt, erinnert sie sich.

Sie habe 38 Fieber gehabt und sich gedacht: "das ist nicht gut".

Inzwischen geht es der zweifachen Mutter wieder besser.

Doch für Mütter überall in Europa ist eine Geburt in Zeiten des Coronavirus eine Zeit der Besorgnis.

Journalist • Stefan Grobe

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