Unsichere Zukunft für die Bahn im "Jahr der Schiene"

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Von Sandor Zsiros
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Die Bahnbranche fuhr während der Covid-Krise massive Verluste ein. Neue Angebote sollen den Sektor wieder ankurbeln.

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2021 ist das "Europäische Jahr der Schiene" - doch die Branche befindet sich wegen Covid tief in der Krise. Bahngesellschaften, vor allem die für den Personentransport, mussten massive Verluste hinnehmen. Allein 2020 fielen für den Gesamtsektor Verluste von 26 Milliarden Euro an. Davon entfiel der Löwenanteil auf den Personentransport, während das Frachtgeschäft noch glimpflich davon kam.

Doch die EU bereitet sich schon auf den Post-Covid-Boom des Schienenverkehrs vor. Ab dem Herbst sollen kostenlose Interrail-Tickets für 18jährige das Tourismusgeschäft und die Moral in Europa wieder ankurbeln.

Er sei froh, als Teil des Erasmus-Programms die Initiative DiscoverEU durchgedrückt zu haben, die ursprünglich nur ein Pilotprojekt gewesen sei, meint der ungarische EU-Abgeordnete István Ujhelyi. Dadurch könnten jedes Jahr bis zu 80.000 junge Menschen einen ein Monat lang gültigen Interrail-Pass bekommen, wodurch sie Europa besser kennenlernen könnten.

Der internationale Bahnverkehr könnte eine grüne Alternative zur Luftfahrt werden. Im vorigen Jahr startete der Nachtzug Wien-Brüssel sehr erfolgreich, ehe er von der Pandemie wieder gestoppt wurde. Doch niederländische Unternehmer sehen eine Marktnische für Nachtzüge und wollen mit potenziellen Partnern neue Routen anbieten.

Einen Nachtzug zu nehmen heiße, nicht auf einen 7-Uhr-Flieger angewiesen zu sein, für den man um 4 Uhr aufstehen müsse, Elmer van Buuren von europeansleeper. Man komme entspannt und ausgeruht am Zielort an und könne den Tag sehr viel erfrischter beginnen.

Passagiere sind bereit, Zugfahrten von höchstens 800 Kilometern am Tage zu machen. Das könnte bei Nachtzügen auf vielleicht 1500 Kilometern ausgedehnt werden. Hier könnten die Bedigungen verbessert werden.

Van Buuren sagt, die Bahn sei das einzige Transportmittel, bei dem die Infrastruktur per Kilometer bezahlt werden müsse. Davon seien Nachtzüge besonders betroffen. Denn für sie fielen zahlreiche Infrastrukturkosten an.

2021 ist zudem das Jahr des Beginns einer einheitichen europäischen Schienenstruktur. Dennoch ist es noch ein weiter Weg zurück zu dem Niveau der Bahnangebote, die Europa in der 70er und 80 Jahren hatte.

Journalist • Stefan Grobe

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