3D-Betonhaus aus Belgien: Vorbild für den Bausektor

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Von Julian GOMEZSabine Sans
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Das 3D-Haus soll andere Kreislauf-Initiativen im europäischen Bausektor anregen, einem Bereich in dem etwa 5 Millionen Menschen beschäftigt sind.

Ein zweistöckiges, 90 Quadratmeter großes Betongebäude, gedruckt mit einem 3D-Drucker. Eine weltweit einzigartige Pioniertechnologie. Sie wurde im belgischen Westerlo entwickelt, um den europäischen Bausektor zu modernisieren und Impulse für weitere Kreislauf-Initiativen zu geben.

Revolutionäre Bautechnik

Auf diesem Versuchsgelände für nachhaltige Architektur in Belgien steht das erste zweitstöckige 3D-gedruckte Haus der Welt.

Das zweistöckige 90 Quadratmeter große Wohnhaus wurde mit Europas größtem Betondrucker gebaut. Dieser Drucker wird nun von Studenten genutzt, um neue nachhaltige Baukonzepte zu entwickeln.

"Mit dieser Technologie konnten wir ein ganzes Haus zu drucken", so Charlotte van Antenaeken, Studentin an der Thomas More Hogeschool. _"Jetzt wollen wir weitermachen und diesen 3D-Drucker auf effiziente Weise nutzen, um neue Konzepte zu entwickeln. In unserem Projekt arbeiten wir beispielsweise daran, Oberflächen zu drucken, die stärkere architektonische Strukturen ermöglichen, die mehr Gewicht aushalten können."

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Den Entwicklern zufolge braucht man für ein gedrucktes Haus 60 Prozent weniger Material als für ein herkömmliches.

Niedrigenergiehaus der Zukunft

Das Projektbudget betrug 1,6 Millionen Euro; 40 Prozent wurden von der Europäischen Union finanziert. Nach monatelangen Vorbereitungen wurde das Haus in nur drei Wochen gebaut.

Eine in der Decke installierte innovative Technologie auf Lehmbasis regelt die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Inneren des Niedrigenergiehauses. Marc Smets, offizieller Vertreiber von Argillatherm in den Beneluxländern, erklärt: "Lehm ist ein Kreislaufprodukt, er lässt sich immer wieder verwenden. Der Ton ist vorgepresst. Es ist ein Trockensystem. Man kann Schläuche hineinlegen. Und über diese Schläuche läuft kaltes und warmes Wasser."

Die Hightech-Initiative könnte laut regionalen Behörden dazu beitragen, die Bauindustrie in Europa zu modernisieren und sie nachhaltiger zu gestalten.

Vorbild für den Bausektor

Das 3D-Haus soll andere Kreislauf-Initiativen im europäischen Bausektor anregen, einem Bereich in dem etwa 5 Millionen Menschen beschäftigt sind.

"Der Bausektor arbeitet immer noch sehr traditionell", meint Kathleen Helsen, Abgeordnete der Provinz Antwerpen. "Man verwendet immer noch viele Materialien und produziert zu viel Abfall. Diesen Ansatz wollen wir ändern. Um den Bausektor zu überzeugen, in die Automatisierung und die digitale Welt zu investieren, müssen wir ihnen Beispiele für gute Verfahren zeigen – wie dieses gedruckte Haus in Westerlo."

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