EU will Gespräche mit den Taliban, aber keine Anerkennung

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Von Stefan GrobeJoanna Gill
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Die Außenminister der EU-Staaten haben sich bei ihrem Treffen in Slowenien auf Bedingungen für eine beschränkte Zusammenarbeit mit den Taliban in Afghanistan verständigt. Das Vorgehen sieht vor, möglichst schnell wieder Entwicklungshilfe zu ermöglichen, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.

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Die Außenminister der EU-Staaten haben sich bei ihrem Treffen in Slowenien auf Bedingungen für eine beschränkte Zusammenarbeit mit den Taliban in Afghanistan verständigt. Das Vorgehen sieht vor, möglichst schnell wieder Entwicklungshilfe zu ermöglichen, um eine humanitäre Katastrophe und Fluchtbewegungen in Richtung Europa zu verhindern.

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell sprach von einem "operationellen Engagement", was ausdrücklich keine Anerkennung bedeute.

Diese Kooperation ist an fünf Bedingungen geknüpft: Keine Unterstützung von Terroristen, der Respekt vor Menschenrechten, die Bildung einer integrativen Regierung, Zugangsmöglichkeiten für humanitäre Hilfe sowie die Ausreisemöglichkeit für afghanische und EU-Bürger.

Während der Machtübernahme der Taliban in Kabul schlossen viele westliche Länder ihre Botschaften, sodass ihr Einfluss auf jede neue Regierung beschränkt ist. Die EU will eine Anerkennung der Taliban von deren künftigen Handlungen abhängig machen.

Dennoch hofft Brüssel auf die Sicherheit verbleibender EU-Bürger in Afghanistan sowie auf eine Verhinderung massiver Flüchtlingsbewegungen. Um dies zu erreichen, will die EU mit den Taliban im Gespräch bleiben.

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