Die Madeira-Insel Porto Santo wertet Kultur und Traditionen auf

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Von Aurora VelezSabine Sans
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Die Madeira-Inselgruppe engagiert sich für den Umweltschutz: Porto Santo ist seit Oktober 2020 ein Biosphärenreservat der UNESCO, ein EU-Projekt unterstützt die Aufwertung der lokalen Kultur und Traditionen.

Seit Oktober 2020 ist Porto Santo Teil des Weltnetzes der Biosphärenreservate der UNESCO. Damit unterstreicht das zweitgrößte Eiland der Madeira-Inselgruppe sein Engagement für den Schutz der biologischen Vielfalt, ein EU-Projekt unterstützt die Aufwertung der lokalen Kultur und Traditionen.

"Unsere traditionelle Architektur war in schlechtem Zustand, verfallen, sie wurde nicht instandgehalten", sagt Rubina Brito vom Umweltamt der Inselverwaltung Porto Santo. "Es war dringend notwendig, dieses Erbe unserer Vorfahren zu restaurieren, und zwar nicht nur für die einheimische Bevölkerung, sondern auch für die Touristen, denn der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig unserer Insel."

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Rubina Brito vom Umweltamt der Inselverwaltung Porto Santoeuronews

Christoph Kolumbus besuchte die Insel 1498 auf seiner dritten Reise nach Amerika. Die portugiesische Insel war die Kornkammer Madeiras, davon zeugen die Windmühlen. Die meisten wurden im 19. Jahrhundert gebaut.

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Christoph Kolumbus besuchte die Insel 1498 auf seiner dritten Reise nach Amerikaeuronews

Verfallene Brunnen wurden resatauriert

Dank des EU-Projekts hat die Gemeinde mehr als ein Dutzend öffentlicher Brunnen, Waschplätze und Tränken restauriert. Einwohner und Besucher machen sich dieses Erbe zunutze, wie diese Schüler und ihre Lehrerin Fátima Filipa de Menezes  aus der Mittelschule: "_Das ist der Fontinha-Brunnen, er stammt aus dem Jahr 1844", so die Architektin._"Er ist auch deshalb interessant, weil man dieser Quelle später Heilkräfte zuschrieb."

Schüler Renan meint: "Vor unserem Besuch hier, wusste ich nicht, dass es in Porto Santo Wasserknappheit gab und dass dafür Brunnen angelegt wurden. Ich wusste nichts von den Windmühlen, die zum Mahlen von Getreide verwendet wurden - das hat man früher auf Porto Santo gemacht."

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Schüler und ihre Lehrerin Fátima Filipa de Menezes aus der Mittelschule besuchen den Fontinha-Brunneneuronews

Zahlen & Fakten

Das Projekt hat ein Budget von 340.840 Euro. Die Europäische Union übernahm 85 % (289.714 Euro) und die Gemeinde Porto Santo die restlichen 15 % (51.126 Euro). Davon wurden 3 Mühlen und 14 Brunnen restauriert sowie ein Schulungs- und Ausstellungszentrum gebaut: Die "Ecoteca" oder das "Haus des Grafen", das derzeit renoviert wird. In dem Infozentrum erfährt man z.B., dass es früher etwa dreißig Windmühlen auf der Insel gab, von denen aber nur noch wenige erhalten sind.

Instandsetzung nach alter Art und Weise

Drei der verfallenen Windmühlen wurden demontiert: Sie werden in einem Unternehmen auf Madeira nach alter Art und Weise restauriert, sodass sie bald wieder auf ihren Steinsockeln stehen werden.

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José Fábio Dantas dos Santos von Effeitopretendidoeuronews

_"_Da wir die Maße des Sockels hatten, konnten wir alle anderen Teile der Mühle selbst herstellen", erklärt der Handwerker José Fábio Dantas dos Santos von Effeitopretendido. "Wir verwenden ausschließlich Kiefernholz, das mit einem Dampfsterilisationsgerät (einem Autoklaven) behandelt wurde, sodass es vielleicht zehn, 20 oder 30 Jahre hält."

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