Erstmals in diesem Jahr hat die EU-Kommission eine Übernahme wegen Wettbewerbsbedenken platzen lassen. Es traf das Reiseportal Booking, einen der Marktführer der Reisebranche.
Das Buchungsportal Booking darf den Wettbewerber ETraveli nicht wie geplant übernehmen. Die Übernahme von Etraveli würde die beherrschende Stellung von Booking auf dem Markt der Online-Reisebüros stärken, was möglicherweise zu höheren Preisen für Verbraucherinnen und Verbraucher führen könnte, sagte der für Wettbewerb zuständige EU-Kommissar Didier Reynders.
Reynders sagte in Brüssel: "Booking schlägt vor, Angebote von konkurrierenden Hotelanbietern auf seiner Checkout-Seite mit den besten Angeboten anzuzeigen. Diese Seite wird den Reisenden unmittelbar nach dem Kauf ihres Flugtickets angezeigt. Die Auswahl und das Ranking der Anbieter und Konkurrenten waren nicht ausreichend transparent und nichtdiskriminierend."
Reynders ergänzte, Booking habe keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen angeboten, um diese Bedenken auszuräumen. Es sei das erste Mal im laufenden Jahr, dass die EU-Kommission eine Übernahme verboten habe.
Booking hatte den geplanten Kauf der schwedischen Firma für gut 1,6 Miliarden Euro im November 2021 angekündigt.
Booking ist laut der EU-Kommission das dominierende Hotelportal im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Zu den Marken gehören Booking.com, Rentalcars, Priceline und Agoda.