Europa ist 2024 zurück im Weltraum - neue Trägerraketen sind geplant

Ein Raketenstart - auch aus der Entfernung ein spektakulärer Moment
Ein Raketenstart - auch aus der Entfernung ein spektakulärer Moment Copyright Jody Amiet/ EU
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Von Grégoire Lory
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2024 ist Europa wieder im Weltraum - und zwar mit eigenen Mitteln. Bei der Eröffnung der 16. Europäischen Raumfahrtkonferenz am Dienstag in Brüssel bestätigten führende Vertreter aus Politik und Industrie, dass sich der alte Kontinent wieder auf seine eigenen Trägerraketen verlassen kann.

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2024 ist Europa wieder im Weltraum - und zwar mit eigenen Mitteln. Bei der Eröffnung der 16. Europäischen Raumfahrtkonferenz am Dienstag in Brüssel bestätigten führende Vertreter aus Politik und Industrie, dass sich der alte Kontinent wieder auf seine eigenen Trägerraketen verlassen kann.

Das Zeitfenster ist auf den Zeitraum zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli festgelegt.

Seit dem Auslaufen der Ariane 5 im Juli letzten Jahres ist Europa ohne eine große Trägerrakete - eine Situation, die für die Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit des Kontinents gefährlich ist.

"Wir müssen ehrlich sein. Wir stehen hier vor einer noch nie dagewesenen Krise. Europa hat seinen unabhängigen Zugang zum Weltraum verloren, was den souveränen Einsatz der Euro-Flaggschiffe Galileo, Copernicus und bald auch IRIS² (IRIS², Europas neue Infrastruktur für Ausfallsicherheit, Vernetzung und Sicherheit durch Satelliten) gefährdet", sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton.

"Die Wiedererlangung unserer Souveränität in Bezug auf den Zugang zum Weltraum ist daher von größter Bedeutung, wenn die Union ein glaubwürdiger Akteur in der Raumfahrt bleiben will".

Der Start der neuen Ariane-6-Rakete war für das Jahr 2020 vorgesehen.

Doch der ursprüngliche Zeitplan war ehrgeizig. Hinzu kamen weitere Schwierigkeiten: durch die Covid-Pandemie unterbrochene Lieferketten, Verzögerungen bei der Entwicklung neuer Technologien.

Außerdem kann sich Europa seit zwei Jahren nicht mehr auf die russischen Sojus-Raumfahrzeuge verlassen.

Für die Akteure der Branche gilt es, die Lehren aus dieser Trägerraketen-Krise zu ziehen.

01.41 - 02.09 SOT Josef Aschbacher, Director General of ESA (European Space Agency)

"Erstens müssen wir sicherstellen, dass sich eine Trägerrakete der vorherigen Generation mit einer neuen Generation überschneidet", sagte Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Weltraum-Agentur (ESA).

"Aus der aktuellen Situation haben wir gelernt, dass die Ariane 5, die im Juli letzten Jahres außer Dienst gestellt wurde, mindestens drei, vier Jahre mit einer neuen Trägerrakete überlappen sollte, nur um sicherzugehen - oder für den Fall der Fälle. Zweitens wird die nächste schwere Trägerrakete, die wir jetzt im Rahmen eines Challenge-Prozesses entwickeln, mit Sicherheit wiederverwendbar sein."

Diese Übernahme der europäischen Trägerraketen ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Autonomie des Kontinents in der Raumfahrtpolitik.

Bis auf Weiteres muss Europa auf eine Reihe von Partnern zählen, darunter Indien und das amerikanische Unternehmen Space X.

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