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Schulbeginn: Die Einschulung wird in Tschechien immer teurer

Kinder feiern den ersten Schultag.
Kinder feiern den ersten Schultag. Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
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Von Jiří Skácel
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Mit bis zu 30.000 Tschechischen Kronen, umgerechnet 1.200 Euro, ist der Schulstart sehr teuer für Familien in Tschechien. Zu den notwendigen Einkäufen zählen Schulranzen, Sportsachen, Kunstmaterial, Arbeitshefte, das Federmäppchen usw.

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Der erste Schultag ist für Kinder der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und ein großes Fest für sie. In Tschechien werden dieses Jahr 118.000 Schulanfänger in die erste Klasse eingeschult. Nach den gleichen Angaben des Bildungsministeriums besuchen dieses Jahr 998.000 Schüler die Grundschulen des Landes. Doch die Schuldbildung wird in Tschechien immer teurer.

Die Grundschulzeit dauert in der Tschechischen Republik neun Jahre. Nach der ersten Stufe, d. h. in der fünften Klasse, können sich die Kinder für die Gymnasien und nach der neunten Klasse für die Sekundar- und Berufsschulen anmelden.

Der Staat übernimmt die Kosten für das Schulgeld der Kinder in der Grundschule und zum Teil auch für Schulbücher, Turnhallen, Schwimmbäder, Werkstätten usw.

Der Schulstart ist eine finanzielle Herausforderung für Familien

Die Eltern zahlen für die Rucksäcke der Erstklässler, ausgewählte Schulbücher, Bleistifte, Mal- und Zeichensachen. Es sind die ersten größeren Ausgaben für die Eltern der Schulkinder - sie belaufen sich auf etwa 200 Euro und mehr. Zusätzlich zahlen sie für die Mahlzeiten in der Schulkantine während des Jahres (die vom Staat subventioniert werden), für außerschulische Clubs und Aktivitäten - Kunst oder Sport. Für die Eltern bedeutet dies heute einen erheblichen finanziellen Aufwand.

Wie hoch die Kosten ausfallen können, erklären zwei Mütter gegenüber Euronews:

"Der Start ist schwierig", sagt Nikola Mendyka. "Von der Tasche bis zu den Materialien und den Lebensmitteln - das ist definitiv eine große Belastung für das Familienbudget."

Hana Prokopcová verdeutlicht den Betrag: "Die Vorbereitung eines Kindes auf die erste Klasse kostet heute etwa 30.000 Tschechische Kronen (CZK). Dazu zähle ich den Schulranzen, die Sportausrüstung, das Kunstmaterial, die Arbeitshefte, das Federmäppchen usw." Das sind etwa 1.200 Euro, mehr als der Mindestlohn in Tschechien.

Hinzu kommen die Kosten für die Schulkantine, den Hort, Sport- oder Kunstvereine und andere außerschulische Aktivitäten. Mit etwa 20.000 CZK bedeutet dies eine erhebliche finanzielle Belastung.

Privatschulen sind nochmal sehr individuell, hier variieren die Preise und sind deutlich höher. Sie kosten zum Beispiel 10.000 Euro pro Jahr oder mehr.

Steigende Energiekosten: Schulen müssen Gebühren für Betreuung und Kantinen erhöhen

Die Schule arbeitet eng mit den Eltern in gemeinsamen Sitzungen zusammen (dem Verein der Eltern und Freunde der Schule), um Schulveranstaltungen, Freiluftschulen, Camps und Sportaktivitäten zu organisieren und sich um akademische oder Verhaltensprobleme zu kümmern.

Die Schulen haben sich in den vergangenen Tagen sorgfältig auf den Zustrom von Schulkindern vorbereitet, aber ihre Kosten steigen vor allem wegen der gestiegenen Heiz- und Energiekosten.

"Die Schule musste daher ihre Gebühren erhöhen. Ab 2023 haben wir die Gebühren für die Tagesbetreuung, die Kantine und den Kindergarten der Schule angehoben", erklärt Schulleiter Karel Čermák.

Die steigenden Schulkosten sind ein wachsendes Problem, insbesondere für arme und alleinerziehende Eltern, aber auch für die Kinder ukrainischer Geflüchteter. In der Tschechischen Republik leben etwa 340.000 Ukrainer, die vor dem Krieg geflohen sind, die meisten von ihnen sind alleinerziehende Mütter mit Kindern.

Kleider und Schulsachen spenden

Nora Fridrichovás "Closet" ist das größte humanitäre Zentrum in der Tschechischen Republik mit direkter materieller Hilfe. Hier bringen Spender Gegenstände, die sie nicht benötigen. Diese können dann von bedürftigen Eltern nach ordnungsgemäßer Registrierung mitgenommen werden.

"Unsere Kleiderkammer ist immer voll, jeden Morgen steht eine Schlange Leute, die hierher kommen, um Sachen abzuholen, aber eigentlich gibt es gerade eine eine erhöhte Nachfrage nach Schulmaterial", sagt Nora Fridrichová. "Die Kleiderkammer beteiligt sich auch an einer laufenden Aktion für Schulsachen."

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In der nächsten und übernächsten Woche werden sie Schulsachen an alle bedürftigen Eltern und Schulkinder verteilen. Ziel ist es, auch Kindern aus weniger wohlhabenden Familien das Gefühl zu geben, gleich unter Gleichaltrigen zu sein.

Weil die Einschulung auch in diesem Jahr für die Eltern in Tschechien wieder teurer wurde, werden Märkte und humaniäre Zentren wie der "Closet" immer beliebter.

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