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Deutschland vor Schulbeginn: Inflation leert die Taschen der Eltern

Allein ein guter rückenschonender Rucksack kann rund 150 Euro kosten.
Allein ein guter rückenschonender Rucksack kann rund 150 Euro kosten. Copyright AP
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Von Kristina Jovanovski, Heilika Leinus (Off-Ton und Übersetzung)
Zuerst veröffentlicht am
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Die kosten für Schulbedarf steigen in Deutschland stets, das Geld vom Staat reicht nicht wirklich aus. Der Akademikerin Lela Griessbach und ihrer Familie macht die Inflation zu schaffen.

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Die Akademikerin Lela Griessbach wohnt in Berlin. Ihr Leben ist ein Balanceakt zwischen Familie und Beruf. Denn sie hat nicht nur ihre Vorlesungen an der Universität vorzubereiten, sondern kümmert sich auch um ihre zwei Kinder.    

Vor Beginn des Schuljahres bekommen sie und ihr Mann von der Schule eine Liste mit den Sachen, die für den Unterricht nötig sind und bis zu 300 Euro pro Kind kosten können.  

"Als ich die Liste zum ersten Mal gesehen habe, habe ich einen Schock bekommen, weil es eine Menge Dinge gibt", erzählt Griessbach. "Auf der einen Seite ist es okay, dass es eine sehr gute Struktur gibt. Dann weiß man, was sein Kind braucht, aber es ist sehr teuer."

Geld vom Amt reicht nicht aus

Familien mit Schulkindern sehen sich in Deutschland mit steigenden Kosten konfrontiert. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen Kosten für Schulbedarf wie Stifte und Bücher im Juli vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 5 bis 13 Prozent.

Hilfsbedürftige Familien bekommen 195 Euro pro Kind für Schulmaterialien. Doch das reicht nicht, sagt der Berliner Kinderschutzbund. Allein Rucksäcke, die den Rücken des Kindes schützen, können 150 Euro kosten.

Einige andere Kosten sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Berlin ist das Schulessen von der ersten bis zur sechsten Klasse kostenlos. In Hamburg kostet es maximal 4 Euro und 35 Cent pro Mahlzeit.   

Eltern entscheiden sich für Privatschulen

Die Bildung an den staatlichen Schulen ist zwar kostenlos, aber immer mehr Eltern entscheiden sich für kostenpflichtige private Schulen. Professor Marcel Helbig arbeitet am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe als Leiter der Abteilung "Strukturen und Systeme". Er sagt, dass viele Eltern auf private Schulen abweichen, weil sie Angs vor der zunehmenden Einwanderung nach Deutschland haben.

Wenn man die Eltern fragen würde, was an den Privatschulen besser ist, würden sie das bessere Bildungsprogramm oder einen besseren Lehrplan hervorheben, so Helbig. In der Tat würden aber viele Eltern die geringeren Anzahl der Einwanderer und Kinder aus sozial schwachen Familien an den privaten Schulen berücksichtigen.

Arbeitende Mütter brauchen einen Babysitter

Die Inflation ist in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gesunken. Aber Universitätsdozentin Lela spürt immer noch den finanziellen Druck. "Ich habe den Eindruck, dass die Kosten immer höher werden, weil alles teurer wird", sagt sie.

Zu den ganzen Kosten kommt noch hinzu, dass sie einen Babysitter bezahlen muss, während sie nach Schulschluss ihrer Kinder arbeitet. In ihrem Heimatland Georgien würde die Eltern von kleinen Kindern mehr Unterstützung erhalten, da Verwandte dort eine größere Rolle bei der Kinderbetreuung spielen.

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