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Verbietet Brüssel das Rauchen jetzt auch in Parks und auf Terrassen?

EU fordert härtere Maßnahmen für eine "tabakfreie Generation
EU fordert härtere Maßnahmen für eine "tabakfreie Generation Copyright ASSOCIATED PRESS
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Von Marta Iraola IribarrenAïda Sanchez Alonso (Video), Heilika Leinus (Off-Ton und Übersetzung)
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die Europäische Kommission empfiehlt den Mitgliedstaaten, das Rauchverbot auf Außenbereiche auszudehnen. Dies soll auch für elektronische Zigaretten und nikotinfreie Produkte gelten.

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Die Europäische Kommission hat am 17. September ihren lang erwarteten Vorschlag zur Schaffung rauch- und aerosolfreier Gegende vorgelegt, der die seit 2009 geltenden Empfehlungen ersetzt.

Der Vorschlag, der darauf abzielt, die von Aerosolen und Tabak ausgehenden Risiken zu bekämpfen, erweitert den Geltungsbereich der bisherigen Vorschriften. Damit wird ein Rauchverbot in Außenbereichen eingeführt, das auch für innovative Produkte, die kein Nikotin enthalten, gelten soll. Das bestätigt ein von Euronews eingesehener Kommissionsentwurf.

"Viele Krebserkrankungen und andere Krankheiten können durch einfache Änderungen unserer Lebensweise und unseres Umfelds vollständig verhindert werden", sagte die für Gesundheit zuständige Kommissarin Stella Kyriakides in einer schriftlichen Stellungnahme. Ein wichtiger Aspekt der Prävention bestehe darin, die Hauptrisikofaktoren zu bekämpfen, fügte sie hinzu. "Wenn es um Risikofaktoren für Krebs und viele andere Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Lungenkrankheiten geht, steht Tabak ganz oben auf der Liste."

Weniger passives Rauchen als Ziel

Dem Vorschlag zufolge sollen neue rauchfreie Gebiete dazu beitragen, dass weniger Menschen passiv rauchen müssen. Das wiederum soll positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, sodass weniger Menschen wegen der Belastung durch Rauchtabak und ähnliche neue Produkte ihr Leben verlieren.

Die EU-Kommission will öffentliche Räume nicht nur vom Zigarettenrauch, sondern von allen Aerosolen befreien. Damit trägt sie der wachsenden Besorgnis über die Gesundheitsrisiken neuer Tabakerzeugnisse wie Vapes Rechnung. Dies gilt auch für Produkte, die kein Nikotin enthalten, wie zum Beispiel elektronische Zigaretten, die dennoch verschiedene Aromen enthalten können, die die Vermarktung an Jugendliche und Kinder fördern können.

Um den Schutz vor Passivrauchen zu verstärken und Raucher zu ermutigen, mit dem Rauchen aufzuhören, dehnt der Vorschlag das Rauchverbot auf verschiedene Orte im Freien aus, an denen das Rauchen bisher von den einzelnen Mitgliedstaaten geregelt wurde.

Rauchfreie Außenbereiche von Restaurants und Bars

Nach den neuen Leitlinien sollen Außen- oder Halbaußenbereiche – definiert als teilweise überdachte oder geschlossene Räume wie Dächer, Balkone, Veranden und Innenhöfe – in Verbindung mit Dienstleistungsbetrieben wie Restaurants, Bars und Cafés künftig rauchfrei sein.

Auch in öffentlichen Verkehrsknotenpunkten, einschließlich Bushaltestellen und Flughäfen, soll das Rauchen künftig verboten werden, genauso wie in Außenbereichen von Arbeitsplätzen, Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Freizeitbereiche, in denen sich Kinder aufhalten, wie öffentliche Spielplätze, Vergnügungsparks, Schwimmbäder und Zoos, sind ebenfalls eingeschlossen, ebenso wie Bildungseinrichtungen von der Vorschulbetreuung bis zur Universität.

"Es gibt kein sicheres Maß für die Belastung durch Passivrauchen", betonte Kyriakides. Die überarbeiteten Leitlinien sind Teil des umfassenderen Plans der Kommission zur Krebsbekämpfung, der darauf abzielt, bis 2040 eine "tabakfreie Generation" zu erreichen. Dabei soll der Tabakkonsum bis 2025 um 30 Prozent gesenkt werden und der Anteil der rauchenden Bevölkerung in der EU auf nur fünf Prozent zu reduziert werden.

Die Leitlinien sind rechtlich nicht verbindlich, bieten den Mitgliedstaaten aber einen Rahmen, an dem sie sich orientieren können. Die Kommission geht davon aus, dass bereits in den ersten Jahren der Umsetzung der alten, weniger strengen Leitlinien (2009 bis 2012) ein Rückgang der Belastung durch Zigarettenrauch zu verzeichnen war.

Weitere Quellen • Gerardo Fortuna

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