Studie: Rauchen hat auch Jahre nach dem Aufhören noch schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem

Eine Person hält eine Zigarette.
Eine Person hält eine Zigarette. Copyright Canva
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Von Euronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Forsche haben herausgefunden, dass das Rauchen auch Jahre nach dem Aufhören noch Auswirkungen auf das körpereigene Abwehrsystem hat.

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Einer neuen Studie zufolge hat Zigarettenrauchen langfristige Auswirkungen auf das Immunsystem.

Wissenschaftler des französischen Institut Pasteur haben herausgefunden, dass die Auswirkungen des Rauchens auf die körpereigene Immunabwehr noch Jahre nach dem Rauchstopp bestehen bleiben.

Die Studie wurde am Mittwoch in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Die Forscher wollten untersuchen, welche anderen Faktoren neben Alter, Geschlecht und Genetik eine Rolle dabei spielen, wie sich der Körper gegen Eindringlinge von außen verteidigt.

Sie setzten Blutproben von 1 000 gesunden Personen Viren und Bakterien aus und beobachteten deren Immunreaktionen, wobei sie 136 Variablen wie den Body-Mass-Index (BMI), Rauchen, Schlaf, Bewegung und andere berücksichtigten.

Drei Variablen stachen heraus: Rauchen, latente Cytomegalie-Virusinfektion (ein asymptomatisches Virus aus der Herpesfamilie) und BMI.

Die Autoren erklärten, dass die Auswirkungen des Rauchens auf die T-Zellen, die Zellen, die den Körper vor Krankheiten schützen, auch noch Jahre nach dem Rauchstopp bestehen blieben.

Langfristige Auswirkungen auf die Immunität

"Ein Vergleich der Immunreaktionen von Rauchern und Ex-Rauchern ergab, dass die Entzündungsreaktion nach dem Rauchstopp schnell auf ein normales Niveau zurückkehrte, während die Auswirkungen auf die adaptive Immunität 10 bis 15 Jahre lang anhielten", so Darragh Duffy, Leiter der Abteilung für Translationale Immunologie am Institut Pasteur und Co-Autor der Studie, in einer Erklärung.

"Dies ist das erste Mal, dass der langfristige Einfluss des Rauchens auf die Immunantwort nachgewiesen werden konnte".

Die Forscher erklärten, dass Rauchen offenbar zu dauerhaften Veränderungen des Immunsystems führt, indem es die Genexpression beeinflusst.

"Dies ist eine wichtige Entdeckung, die den Einfluss des Rauchens auf die Immunität gesunder Menschen und im Vergleich dazu auch auf die Immunität von Menschen mit verschiedenen Krankheiten aufklärt", sagt Violaine Saint-André, Computerbiologin am Institut Pasteur und Hauptautorin der Studie.

Die Wissenschaftler erklärten, dass weitere Studien an vielfältigeren Populationen erforderlich seien. Weitere Forschungen könnten auch dazu beitragen, die vom Rauchen beeinflussten Protein- und Geninteraktionen zu ermitteln.

"Diese Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die Auswirkungen des Rauchens auf die menschliche Gesundheit und über die Rolle veränderbarer Umwelteinflüsse auf die Variabilität der Immunantwort", so die Autoren.

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