Bei Demonstrationen am Gedenktag des 7. Oktober kam es in Amsterdam zu Zusammenstößen zwischen pro-palästinensischen Demonstranten und der Polizei. In mehreren europäischen Städten gedachten jüdische Gemeinden indes der Hamas-Anschläge von vor genau einem Jahr.
Die Polizei ging am Montag in Amsterdam gegen eine Gruppe von Demonstranten vor, die zur Unterstützung der Palästinenser durch die Stadt marschierten. Die Demonstranten protestierten gegen die seit einem Jahr andauernde israelischen Militäraktion gegen den Gazastreifen.
Die Gruppe hatte sich am Damrak im Zentrum der Stadt versammelt, in der Nähe des bekannten Dam-Platzes, wo zeitgleich eine pro-israelische Versammlung stattfand.
Als die propalästinensischen Demonstranten versuchten, sich dem Damrak-Platz zu nähern, schlug die Polizei mit Schlagstöcken auf die Menschen in der Menge ein, um sie am Weiterkommen zu hindern.
Die pro-israelische Versammlung auf dem Dam-Platz diente dem Gedenken an die Hamas-Anschläge vom 7. Oktober, die Israels massive Offensive im Gazastreifen auslösten.
Gedenken der Hamas-Anschläge vom 7. Oktober in vielen Städten Europas
Auch in zahlreichen anderen europäischen Städten fanden am Montag Gedenkveranstaltungen statt. Am 7. Oktober vergangenen Jahres waren bei dem Anschlag der Hamas über 1200 Israelis getötet und zahlreiche als Geiseln genommen worden.
In Berlin fand in der Chabad-Synagoge eine Gedenkveranstaltung statt, bei der Überlebende des Anschlags um ihre getöteten Angehörigen trauerten. Sie riefen zudem dazu auf, sich weiter für die Freilassung der verbleibenden Geiseln einzusetzen.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nahm an einer Zeremonie in der Hauptsynagoge in Rom teil, wo sie das Recht Israels auf Selbstverteidigung betonte. Meloni betonte das Recht Israels auf ein sicheres Leben innerhalb seiner Grenzen. Gleichzeitig forderte sie auch die Einhaltung des Völkerrechts und beklagte die von den israelischen Streitkräften in Gaza angerichteten Verwüstungen.
Meloni sagte, die Palästinenser im Gazastreifen seien "doppeltes Opfer: zunächst des Zynismus der Hamas, die sie als menschliche Schutzschilde benutzt, und dann der israelischen Militäroperationen".
In Frankreich waren in den Straßen von Paris Fotos von Hamas-Geiseln auf Plakaten zu sehen. Aktivisten der Vereinigung "Tous 7 Octobre" hatten sie in der Nacht aufgehängt.
Jean-David Ichay, Präsident der Vereinigung "Tous 7 Octobre", sagte: "Es geht darum, diese Geiseln zu vermenschlichen und sie im Blick der Öffentlichkeit zu halten."
94 der insgesamt 251 Geiseln werden noch immer in Gaza gefangen gehalten.