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Wohnungsmarkt: Werden irische Bürger benachteiligt?

Ein Mann bettelt um Geld in Dublin, Irland, Donnerstag, 4. November 2010.
Ein Mann bettelt um Geld in Dublin, Irland, Donnerstag, 4. November 2010. Copyright  Peter Morrison/AP2010
Copyright Peter Morrison/AP2010
Von Inês Trindade Pereira
Zuerst veröffentlicht am
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Faktencheck: Stimmt es, dass irische Bürger im Wohnungsmarkt diskriminiert werden?

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Vor den Wahlen in Irland am 29. November kursiert auf X ein manipuliertes Video, das angeblich eine schwarze Frau zeigt, die als afrikanische Migrantin dargestellt wird und sich über eine weiße Frau lustig macht, weil sie vor ihr eine Sozialwohnung erhalten hat.

Das bearbeitete Video versucht, minderheitenfeindliche Gefühle zu schüren, indem es die Aussagen der beiden Frauen umkehrt, sodass es so aussieht, als würde die Frau, die eine Wohnung erhalten hat, kein Mitgefühl für die obdachlose Frau zeigen.

Der irreführende Clip hat Kommentare von Menschen hervorgerufen, die sich über die "schadenfrohe" Äußerung der Frau ärgerten.

Kommentare unter dem manipulierten Clip.
Kommentare unter dem manipulierten Clip. Euronews

Auch die rechtsextreme Partei Irish Freedom Party hat diesen irreführenden Clip verbreitet. In einem Tweet, der ein Bild der beiden Frauen zeigte, erklärte die Partei: "Die Iren werden in ihrem eigenen Land diskriminiert. Wir werden von dieser Regierung wie Bürger zweiter Klasse behandelt".

Dies ist jedoch nicht wahr.

Der Ausschnitt stammt aus einer Debatte zum Thema Wohnen, die der irische Staatssender RTE in der Sendung Upfront With Katie Hannon ausstrahlte und in der alleinstehende Frauen mit Kindern zu Wort kamen, die obdachlos sind oder waren.

Einer der beiden Frauen, Shauna, wurde eine Genossenschaftswohnung zugewiesen, die für ihre Lebensumstände geeignet war, während die andere, Chloe, noch keine Unterkunft erhielt, weil ihr vierjähriger Sohn langfristig krank ist und sie daher eine besondere Form des Wohnens benötigt.

Was ist genossenschaftliches Wohnen?

Nach den jüngsten Zahlen des irischen Ministeriums für Wohnungswesen leben mehr als 10 000 Erwachsene und 4 000 Kinder in Notunterkünften für Obdachlose.

Die Mehrheit der Menschen, die Zugang zu dieser Art von Unterkunft haben, sind irische Staatsbürger, wobei Dublin die am stärksten betroffene Region ist.

Die hohen Mieten sind eines der Probleme, die diese Menschen in die Obdachlosigkeit treiben.

Da das Land um die Deckung seines Wohnungsbedarfs kämpft, kann der genossenschaftliche Wohnungsbau als eine Möglichkeit angesehen werden, den Mangel an Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnungen zu beheben.

Nach Angaben der Co-operative Housing Ireland kann die Mindestmiete bis zu 30 € betragen.

"Es ist jetzt ein Jahr her und es ist erstaunlich. Wir haben diese Sicherheit", sagt Shauna, nachdem sie ein Jahr lang in dieser Wohnung gelebt hat. "Das ist unser Zuhause, und wir sind nicht der Gnade eines Vermieters ausgeliefert, der uns die Wohnung wieder wegnehmen kann."

Trotz der Aussagen von Wohnungsbauminister Darragh O'Brien, dass der soziale Wohnungsbau im Land den höchsten Stand seit einem halben Jahrhundert erreicht hat, zeigen die offiziellen Zahlen, dass die Regierung im Jahr 2023 über 8.000 Sozialwohnungen gebaut hat. Diese Zahl liegt 990 Einheiten unter dem wohnungspolitischen Ziel der Regierung.

Im September erklärte die irische Zentralbank, dass Irland jedes Jahr rund 20 000 zusätzliche Wohnungen bauen muss, um die nationale Wohnungskrise zu verbessern.

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