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EU DECODED: Neue Rauchtrends könnten zukünftig von strengeren Vorschriften betroffen sein

EU DECODED: Neue Rauchtrends könnten zukünftig von strengeren Vorschriften betroffen sein
Copyright  euronews
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Von Isabel Marques da Silva
Zuerst veröffentlicht am
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In dieser Ausgabe befassen wir uns mit der Entscheidung der EU-Mitgliedstaaten, eine Empfehlung zur Reduzierung der Belastung durch Passivrauchen in bestimmten Außenbereichen anzunehmen. Das Ziel ist es, nicht nur herkömmliche Zigaretten, sondern auch andere inhalierbare Tabakprodukte zu verbieten.

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Fast ein Drittel aller Krebserkrankungen wird auf Tabakkonsum zurückgeführt, einschließlich der Belastung durch Passivrauchen. Die EU-Exekutive hat in diesem Monat eine Empfehlung zur Verringerung der Belastung durch Passivrauchen in bestimmten Außenbereichen abgegeben, die von den Mitgliedstaaten angenommen wurde. Allerdings liegt es im individuellen Ermessen der 27 Regierungen, wie sie die Empfehlung in den nächsten fünf Jahren umsetzen.

"Es gab Mitgliedstaaten, die sich der Stimme enthielten, wie beispielsweise die Tschechische Republik, die mehr Forschung zu neuen Tabakprodukten forderte. In anderen Ländern gibt es bereits einige dieser Maßnahmen, wie in Schweden, wo das Rauchen auf Terrassen von Bars und Restaurants verboten ist. Und in Litauen ist das Rauchen auch auf streng festgelegte Bereiche beschränkt. Jetzt müssen wir abwarten, welche Maßnahmen die einzelnen Mitgliedstaaten ergreifen", erklärte die Euronews-Journalistin Marta Iraola, die die Verhandlungen verfolgt hat.

Das neue Rauchverbot würde Außenbereiche wie Terrassen, Dächer und Balkone von Restaurants, Spielplätze und Vergnügungsparks, Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel und Bereiche in der Nähe von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen umfassen, um nur einige Beispiele zu nennen.

In diesen Bereichen wäre es nicht mehr erlaubt, traditionelle Tabakprodukte sowie neue Produkte wie elektronische Zigaretten, Tabakerhitzer und Vaporizer für Kräuter zu verwenden. Die von Euronews in Lissabon und Berlin befragten Europäer waren geteilter Meinung über die neuen Maßnahmen. 

"Bei Terrassen und sozialen Räumen, die nicht in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern liegen, halte ich ein Verbot für nicht sinnvoll", kommentierte eine Einwohnerin von Lissabon. "Ich bin selbst Raucherin, aber ich finde, dass man zum Beispiel Kindern gegenüber eine Verantwortung hat, und ich finde es gut, nicht auf einem Spielplatz zu rauchen", meinte eine Berlinerin.

Dieser Vorschlag ist Teil eines umfassenderen EU-Plans zur Krebsbekämpfung, der im Jahr 2021 von der damaligen Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides vorgelegt wurde. Eines der Hauptziele ist das Erreichen einer tabakfreien Generation, was bedeuten würde, dass im Jahr 2040 europaweit nur noch 5 % der Bevölkerung rauchen würden.

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© euronews

Wie gefährlich sind die neuen Rauchoptionen?

Die Empfehlung ist nicht rechtsverbindlich, hat aber im Europäischen Parlament eine hitzige Debatte ausgelöst. Am 28. November scheiterte eine Entschließung im Plenum, als die Mitte-Rechts-Fraktion EVP die von der ultrakonservativen EKR-Fraktion vorgenommenen Änderungen unterstützte, um neue Tabakprodukte wie elektronische Zigaretten von der Empfehlung auszuschließen – eine Änderung, die von der Mitte-Links-Fraktion, den Liberalen und den Grünen scharf kritisiert wurde.

"Ich bin Arzt und Medizinprofessor, und für mich sind wissenschaftliche Belege von größter Bedeutung. Und wir haben diese Änderung [in der Entschließung] unterstützt, weil heute zwei Dinge fehlten: eine Studie über die Auswirkungen für die Orte, insbesondere Terrassen, und die Relevanz von elektronischen Zigaretten. Ein kürzlich abgehaltener [medizinischer] Kongress hat gezeigt, dass elektronische Zigaretten dabei helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören", argumentierte Laurent Castillo, ein französischer Abgeordneter der EVP.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation könnten 90 % der Lungenkrebsfälle durch den Verzicht auf Tabakkonsum verhindert werden. Die WHO nimmt an, dass E-Zigaretten, die Nikotin und andere giftige Substanzen enthalten, auch sehr schädlich für Lunge und Herz sind.

Die Mitgliedstaaten erhalten EU-Mittel von bis zu 16 Millionen Euro, die bei der Rauchverbot-Umsetzung helfen sollen. Zudem stehen 80 Millionen Euro für die Nikotinkontrolle und Suchtprävention zur Verfügung.

Im Jahr 2025 wird die Europäische Kommission voraussichtlich neue Vorschriften zur Tabakbesteuerung, Tabakbewerbung und zu neuen Produkten vorschlagen – ein Schritt, der Raucher und ihre Befürworter verärgern dürfte.

Weitere Details finden Sie im Video!

Journalistin: Isabel Marques da Silva

Produktion: Pilar Montero López

Videoproduktion: Zacharia Vigneron

Grafiken: Loredana Dumitru

Redaktionelle Koordination: Ana Lázaro Bosch und Jeremy Fleming-Jones

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