Finnland bereitet sich verstärkt auf alle möglichen Konflikte vor, von einem hybriden Krieg, Atomkrieg bis zu einer vollständigen Invasion durch Russland.
Die Finnen teilen sich eine 1300 km lange Grenze mit Russland, die jedoch seit über einem Jahr geschlossen ist. Russland hatte über 1.000 Migranten in das Grenzgebiet geschickt, um Finnland zu destabilisieren.
Seitdem hat Finnland mit alternativen Kriegshandlungen zu kämpfen, wie z. B. der Beschädigung von Unterseekabeln, Desinformation und sogenannten russischer Schattenflotten, die unter Verstoß der westliche Sanktionen illegal russisches Öl transportieren.
„Der finnische Grenzschutz war schon immer eine einsatzbereite Organisation, die ihre Fähigkeiten aufgebaut hat, um in einer Situation wie der heutigen zu operieren. Es stimmt aber natürlich auch, dass das Phänomen der Schattenflotte und der GPS-Störungen etwas ist, das wir erst in den letzten Jahren erlebt haben", beschreibt Mikko Hirvi, stellvertretender Kommandant der finnischen Küstenwache.
"Wir haben gesehen, dass Kabel durchtrennt wurden, dass es Ausfälle gab, die strafrechtlich untersucht werden... wir haben auch die Gefahr eines Umweltunfalls in der finnischen Bucht gesehen. Ein Teil davon sind GPS-Störungen, die im Osten der finnischen Bucht zu sehen sind.“
Soldaten, die seit langem Teil der Sicherheitspolitik Finnlands sind, werden jetzt mit der Aussicht ausgebildet, ganz Europa zu verteidigen, seit das Land der NATO beigetreten ist.
Shona Murray für Euronews erklärt: "Finnland bereitet sich schon seit mehreren Jahrzehnten auf jede Art von Krieg vor. Die Invasion Russlands im Jahr 1939 ist etwas, woran die Finnen ständig erinnert werden, und das Prinzip dieser umfassenden Sicherheits- und Verteidigungsstrategie ist die Abschirmung. Um jeden potenziellen Angreifer, insbesondere Russland, abzuschrecken, ist das Land vorbereitet und die Gesellschaft als Ganzes sowie das Militär sind gut ausgebildet."
„Es ist nicht nur gegen Finnland oder die Nachbarländer gerichtet, sondern Russland versucht, ganz Europa zu destabilisieren. Deshalb muss ganz Europa diesen hybriden Krieg ernst nehmen", so Heikke Autto, Vorsitzender des EU-Ausschusses im finnischen Parlament. "Da Russland uns nicht mit einem konventionellen Krieg bedrohen kann, weil wir alle Mitglieder der NATO sind, ist der hybride Krieg das Hauptmittel, mit dem sie uns drohen.“
Helsinki hat bestätigt, dass es jetzt bereit für neue EU-Verteidigungsausgaben, einschließlich Verteidigungsanleihen. Die Regierung hat erklärt, dass Investitionen in die europäische Sicherheit in die allgemeine Sicherheitsstrategie des Landes passen.