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Bericht: Über 10.000 Migranten starben beim Versuch, Spanien auf dem Seeweg zu erreichen

Migranten drängen sich in einem Holzboot, während sie zum Hafen von La Restinga auf der Kanareninsel El Hierro, Spanien, fahren, Montag, 19. August 2024.
Migranten drängen sich in einem Holzboot, während sie zum Hafen von La Restinga auf der Kanareninsel El Hierro, Spanien, fahren, Montag, 19. August 2024. Copyright  Maria Ximena/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Maria Ximena/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Orestes Georgiou Daniel mit AP
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Die spanische Migrationsrechtsorganisation Caminando Fronteras berichtet, dass 2024 10.457 Migranten bei dem Versuch, Spanien zu erreichen, auf dem Meer starben. Das entspricht einem Anstieg der Todesfälle um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Mehr als 10.000 Migranten sind im Jahr 2024 bei dem Versuch, Spanien auf dem Seeweg zu erreichen, ums Leben gekommen. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der spanischen Migrationsrechtsorganisation Caminando Fronteras (Wandernde Grenzen) hervor.

9.757 der Todesfälle, also die überwiegende Mehrheit der bis zum 15. Dezember 2024 gemeldeten Fälle, ereigneten sich entlang der sogenannten Atlantikroute. Diese gilt als die gefährlichste der Welt. Die Gruppe meldete 700 Todesfälle unter Menschen, die versuchten, Spanien über die Mittelmeerroute zu erreichen. Die Organisation Caminando Fronteras meldete für das Jahr 2024 insgesamt 10.457 Todesfälle.

Auf der Atlantikroute verließen Zehntausende Menschen die Küsten westafrikanischer Länder wie z. B. Mauretanien, um auf die Kanarischen Inseln zu gelangen. Die spanische Inselgruppe in der Nähe der afrikanischen Küste wird zunehmend als Tor zum europäischen Festland genutzt.

58 Prozent mehr Todesopfer

Die Gesamtzahl der Todesopfer ist dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 58 Prozent gestiegen.

Caminando Fronteras stellt seine Daten auf der Grundlage von Berichten von Migrantenfamilien und offiziellen Statistiken über gerettete Personen zusammen. Dem Bericht zufolge waren 1.538 Kinder und 421 Frauen unter den Verstorbenen. April und Mai galten als die tödlichsten Monate des Jahres.

Die Gruppe wies auf einen "starken Anstieg" der Boote hin, die im Jahr 2024 von Mauretanien aus starteten. Das Land an der Westküste Afrikas erweist sich damit als Hauptabfahrtsort für Migranten auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln.

Im Februar sagte Spanien Mauretanien Hilfe in Höhe von 210 Millionen Euro zu, um den Menschenhandel einzudämmen und das Ablegen von Booten zu verhindern.

Nach Angaben des spanischen Innenministeriums kamen bis zum 15. Dezember dieses Jahres über 57.700 Migranten auf dem Seeweg ins Land - das entspricht einem Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Die große Mehrheit von ihnen nahm die Atlantikroute.

Schwerwiegende Probleme bei Datenerhebung von Todesfällen

Die Zahlen von Caminando Fronteras sind deutlich höher als die von anderen Organisationen, wie dem Missing Migrants Project (MMP). MMP ist eine Organisation, die Vorfälle aufzeichnet, bei denen Menschen an den Staatsgrenzen oder auf dem Weg in ein anderes Land ums Leben gekommen sind. Laut ihren aktuellen Zahlen gelten 979 Migranten entlang der gleichen Atlantikroute im Jahr 2024 als vermisst. Die Datenerhebungsmethoden der einzelnen Organisationen können sich jedoch stark voneinander unterscheiden. Die Zahlen können sich auch im Laufe der Zeit ändern. Dabei stehen alle diese Gruppen bei ihren Bemühungen vor erheblichen Herausforderungen.

Caminando Fronteras beklagt, dass "Familien weiterhin auf Hindernisse [seitens der Behörden] stoßen, wenn es darum geht, Vorfälle zu melden".

Das Missing Migrants Project räumt ein, dass seine Erhebungen "immer nur eine kleine Stichprobe der Gesamtzahl der Migranten auf der Durchreise in Afrika erfassen können". Die Organisation weist auf ernsthafte Herausforderungen hin, die die Bemühungen um ein genaueres Bild erschweren, wie etwa die große Anzahl von Sprachen in der Region und die geringe Verbreitung digitalisierter Medien.

MMP verzeichnete im Jahr 2024 2.273 vermisste Migranten im gesamten Mittelmeer, davon 410 im östlichen Mittelmeer, 1.689 im zentralen Mittelmeer und 172 im östlichen Mittelmeer.

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